Auch zu Hause wird geturnt und die Jause muss mit
WELS/WELS-LAND. Das Coronavirus und die damit einhergehenden Maßnhamen haben den Schulbetrieb völlig auf den Kopf gestellt und den Alltag für Lehrer, Kinder und Eltern gleichermaßen komplett verändert. Tips hat nach ersten Erfahrungsberichten gefragt.
„In der ersten Woche galt es zu allererst die Betreuungssituation der Schüler, die nicht zu Hause bleiben konnten, abzusichern“, erzählt Gerald Will, Sportkoordinator am BG/BRG Brucknerstraße. „Innerhalb von wenigen Tagen mussten wir die Voraussetzungen für das Distance-Learning auf verschiedenen Lern- und Kommunikationsplattformen schaffen“, erzählt Will, dass die Schüler momentan auf digitalem Weg mit vertiefendem Lernmaterial versorgt werden.
Bewegung ist wichtig
Damit die Kinder und Jugendlichen bei den vielen Lernaufgaben aber nicht nur ausschließlich vor dem PC sitzen, haben die Lehrer auch dafür Sorge getragen, dass die körperliche Betätigung nicht zu kurz kommt. „Unter dem Motto: `Brucknergym stays healthy at home´ haben wir Sportlehrer für Schüler, Eltern und Lehrerkollegen einen Vier-Wochen-Bewegungsplan kreiert“, berichtet Will.
Training mit Videoanleitung
Der Trainingsplan mit Videoanleitungen ist auf einer schulinternen digitalen Lernplattform abzurufen und beinhaltet Ausdauertrainingseinheiten, die allein im Freien zu absolvieren sind aber auch Treppenläufe die man in den eigenen vier Wänden durchführen kann. Zur Abwechslung gibt es Ganzkörperübungen nach der High-Intensity-Methode und allgemeine Kräftigungsübungen in Zirkelform. „Die Ausarbeitung des Plans war sehr zeitaufwendig, aber auch spannend, da ich mit meinen Töchtern Helene (8 Jahre) und Franziska (11 Jahre) natürlich alle Trainingseinheiten auf ihre Anwendbarkeit prüfen musste“, sieht Will auch die positiven Seiten der Krise.
Drei Schulen, ein Zuhause
Völliges Neuland ist die derzeitig Art zu lernen aber auch zu arbeiten, auch im Hause Schampier. Mama Maria ist Lehrerin an der Volksschule Stadl-Paura. Augustin geht in Thalheim in die zweite Klasse Volksschule und Sophie besucht die dritte Klasse im BG/BRG Schauerstraße.
Rechzeitig alle versorgt
Obwohl es anfangs hieß, die Volksschulen würden noch bis zum 18. März offen sein, konnte Maria Schampier ihren Schülern noch rechtzeitig vor dem tatsächlich letzten Schultag am 13. März alle Lernunterlagen mit nach Hause geben.““Meine Schüler haben einen Tagesplan zum Abhaken und Mappen für Lesen, Deutsch, Rechnen und den Forscherauftrag“, erklärt Schampier. Letzterer beinhaltet für die Drittklassler praktische Aufgaben wie einen Kochablauf abschreiben, beobachten, was beim Wäsche waschen wichtig ist, der Lehrerin eine E-Mail schreiben, einen Tagesplan mit Uhrzeiten machen oder Vorwärts- und Rückwärtsrollen üben. Bei etwaigen Unklarheiten können Eltern die Pädagogin über eine App kontaktieren. „Toll ist, dass jetzt viele Verlage und Lehrer-Plattformen kostenlose Übungsblätter zur Verfügung stellen, die man gut nutzen kann“, freut sich Schampier über diese großzügige Unterstützung.
Stundenplan einhalten
Ihr Sohn Augustin bekommt seine Arbeitsaufträge hingegen täglich über eine Whatsapp-Gruppe von seiner Klassenlehrerin. „Augustin hat alle Bücher mit daheim und erfährt jeden Tag, was am nächsten zu machen ist“, berichtet Schampier. „Teilweise ist auch Neues dabei, aber es ist machbar“, stellt Maria Schampier als Mutter und Lehrerin fest. Wichtig ist Augustin, dass der Stundenplan eingehalten wird. Da gehören naürlich auch die Pausen dazu und deshalb gibt´s immer auch eine gut gefüllte Jausenbox!
System überlastet
Komplett anders verläuft das Lernen in Zeiten wie diesen bei Tochter Sophie. In vielen Gymnasien werden über die Lernplattform Moodle Aufträge ausgegeben und die erledigten Hausaufgaben retourniert. Die Schüler können dort auch Fragen stellen und die Lehrer kommentieren. „Anfangs war das System völlig überlastet“, erzählt Schampier, „aber die Mädchen haben es sich dann einfach gegenseitig geschickt.“ Mittlerweile hat sich aber auch das ganz gut eingespielt und in ein paar Tagen gibt es mit den Osterferien ohnehin mal eine Woche, wo auch die Schüler ordentlich durchschnaufen können.
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