
WELS. Dankbar für die Hilfsbereitschaft, aber trotzdem sorgenvoll, wenn sie an die Zukunft denkt, ist Karina Degen vom Circus Althoff. Der Zirkus ist seit Anfang November am Welser Messegelände, hat durch das Veranstaltungsverbot keine Einnahmen und bekommt auch keine staatliche Hilfe.
„Nur herumzustehen und nicht zu wissen, wie es weitergeht, das ist sehr belastend“, erzählt die Zirkusartistin Karina Degen, die mit ihrer Familie den Circus Althoff betreibt. Die Degens haben schon viel Hilfsbereitschaft von den Menschen im Raum Wels erfahren. Viele Spenden wie Tierfutter, Lebensmittel oder Gas sind eingetroffen. Dafür bedankt sich die Familie herzlich.
Trotzdem sind die Sorgen weiterhin groß. Im Jänner sind wieder viele Zahlungen fällig, zum Beispiel für Versicherungen für die Fahrzeuge. „Erst kürzlich hatte mein Mann eine Zahnarztrechnung über 300 Euro, das ist schon heftig“, fügt Degen hinzu.Dabei ist es Karina Degen sehr unangenehm, von Spenden abhängig zu sein. „Wir haben unseren Lebensunterhalt immer selber verdient, das ist schrecklich, wenn man das nicht mehr darf“, sagt sie traurig.
Jetzt versucht sie, irgendwie durchzukommen, denn dass sie bald wieder Vorstellungen spielen darf, damit rechnet die Zirkusfamilie nicht. Derweil kümmert man sich um die 20 Tiere und hält die Wohnwägen und die Ausstattung in Schuss. Durch die Spenden kann den drei Kindern wenigstens ein kleines Weihnachtsfest bereitet werden. „Denn wir sind ja alle weihnachtsverrückt“, sagt Degen und erzählt vom Weihnachtszirkus, den sie sonst um diese Jahreszeit veranstalten. „Wenn wir wieder spielen dürfen, dann geben wir eine Gratis-Vorstellung für alle Unterstützer“, hofft sie auf ein besseres 2021. Wer dem Zirkus helfen möchte, kann sich bei Karina Degen unter 0660/7603361 melden.
So ähnlich wie dem Circus Althoff geht es dem Zirkus Aramannt, der derzeit in Marchtrenk Station hat und auch keine Veranstaltungen spielen darf.