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Kompositionen von Mozart-Vater ins Stift Lambach zurückgekehrt

Gertrude Paltinger, BSc, 18.08.2021 07:47

LAMBACH/AUGSBURG. Eine einzigartige Musikaliensammlung ist an seinen Widmungsort, das Stift Lambach, zurückgekehrt. 80 Jahre waren die Werke von Leopold Mozart und anderen Klosterkomponisten im Stadtarchiv Augsburg „verschollen“.

  1 / 7   Pater Jakob Stoiber, Christoph Großpietsch, Thomas Weitzel und der Lambacher Musikalienarchivar Peter Deinhammer (v.l.) bei der offiziellen Rückgabe. Foto: GPaltinger

1941 suchte die Stadt Augsburg, die Geburtsstadt von Leopold Mozart und mit einer beachtlichen Musikaliensammlung ausgestattet, Leihgaben zur Feier des Mozart-Jubiläumsjahres. 30 Stücke entlieh man damals von der Pfarre Lambach (das Stift war von den Nazis aufgelöst). 1955 wurden 16 dieser Werke von Augsburg angekauft. Die anderen 14 verblieben aus unbekannten Gründen aber trotzdem in Augsburg.

Im Rahmen einer Neusortierung der Bestände ist man im Vorjahr in Augsburg auf den unrechtmäßigen Besitz gestoßen (ungefähr zeitgleich hat man auch in Lambach davon erfahren). Man nahm Kontakt auf um nun die Sammlung in aller Freundschaft zurückzugeben.

Lambacher Sinfonie von Leopold Mozart

Bei den Noten handelt sich hauptsächlich um zeitgenössische Abschriften von Werken von Leopold Mozart (Vater von Wolfgang), unter anderem seine „Neue Lambacher Sinfonie“, die er 1769 dem befreundeten Lambacher Abt Amandus, gemeinsam mit einer „Alten Lambacher Sinfonie“ des Sohnes, gewidmet hat. Diese alte Lambacher Sinfonie verblieb 1941 aber in Lambach.

Zurückgegeben wurden aber auch Werke von unbekannteren Klosterkomponisten. Dass die Noten eigentlich nach Lambach gehören, kann durch mehrere Dokumente belegt werden. Die Kriegsjahre haben sie in Augsburg gut überstanden.

Nach 80 Jahren zurück

Mehrmals musste die Rückgabe coronabedingt verschoben werden, nach 80 Jahren konnten die vergessenen Leihgaben nun an ihren Widmungsort zurückgebracht werden. Bei der Rückgabe durch den ehemaligen Augsburger Kulturreferenten Thomas Weitzel und den Mozart-Experten Christoph Großpietsch aus Salzburg waren beide Lambacher Sinfonien vom jugendlichen Streichquartett „LamBacchus Amandus“ zu hören.

Jetzt will man die Sammlung in Lambach katalogisieren, der Wissenschaft zugänglich machen und vielleicht sogar auf CD aufnehmen, meint der hocherfreute Lambacher Musikalienarchivar Peter Deinhammer. Immerhin war die Familie Mozart vier Mal in Lambach zu Gast, was die Familienkorrespondenz belegt. Das Stift Lambach hat rund 3.000 Nummern verschiedenster Komponisten im Archiv. 

Mozart-Stadt Augsburg

Leopold Mozart ist 1719 in Augsburg geboren und kam 1737 zum Studium nach Salzburg, das er allerdings abbrach. Er blieb aber in Salzburg und wurde schließlich Vizekapellmeister der Hofkapelle. Bis 1755 blieb er auch Bürger der Stadt Augsburg.


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