
WELS. Roland Kloss weiß, wovon er spricht, wenn er meint, dass Wels das Potenzial für eine Fahrradstadt hat. Der Raumplaner fuhr auf einem Bambus-Tandem mit seiner Ehefrau quer durch Europa.
„Als gemeinnütziger Verein ‚Crossover – cyclists create cities for people‘ 2016 in Wels gegründet, setzen wir uns für fahrradfreundliche Stadtentwicklung ein“, erklärt Kloss seine weiteren Initiativen. Mit einem Lastenrad-Werbespot und den Porträtvideos von Welsern, die das Fahrrad in unterschiedlicher Art und Weise nutzen, erhöht der Verein die Aufmerksamkeit. Außerdem zeigen diese Spots, dass Wels das Potenzial für eine Fahrradstadt hat.
In einem offenen Brief wendet sich der Verein an Bürgermeister Andreas Rabl (FP) und unterbreitet einige Vorschläge.
Die Radinfrastruktur in Wels massiv auszubauen, sodass auch Kinder und ungeübte Radler sich überall sicher fühlen können. Dafür gilt es vor allem auf baulich getrennte Radwege zu setzen anstatt der unsicheren Mehrzweckstreifen. Dies ist in vielen Straßen durch Umwandlung von Fahr- und Parkspuren möglich. Vor allem die definierten Hauptradrouten müssen baulich getrennt und lückenlos ausgeführt sein. Die Erstellung eines Masterplans Radverkehr wird gefordert. Wels könnte die Fahrradstadt sein, da beinah das gesamte Stadtgebiet komplett flach ist und in gut 20 Minuten durchquert werden kann. Ein Radverkehrsanteil von 30 bis 40 Prozent wäre leicht möglich und würde einen großen Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität leisten, wenn die dementsprechende Infrastruktur vorhanden wäre. Verkehrsplanung ist Angebotsplanung, Angebot schafft Nachfrage. Es braucht die Einführung einer Lastenradförderung. Es benötigt die Vorschreibung der Qualitäten für fahrradfreundliche Gebäude. Mehr ebenerdige und überdachte Radstellplätze und weniger PKW-Stellplätze pro Wohneinheit kann die Stadt ebenfalls vorschreiben plus die Erweiterung der E-Carsharing Stationen des EWW an Haltestellen des öffentlichen Verkehrs zu einem flächendeckenden Verleihsystem.