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Gut behütet: Landwirt setzt Hutewald für seine Schweine

Mag. Ingrid Oberndorfer, 18.05.2022 09:27

SCHLEISSHEIM. Am Hof der Familie Hobl leben seit 2003 keine Schweine mehr. Herbert und Karin Hobl haben ihre Tiere vor fast 20 Jahren im wahrsten Sinne des Wortes ausquartiert. Ihre Duroc-Kreuzungen leben auf der Weide und in ein paar Jahren sogar im Hutewald.

Die Jungen haben neue Ideen: David Fuchs und Susi Hobl setzen für die freilaufenden Schweine auf der Weide Bäume. (Foto: Hobl)
photo_library Die Jungen haben neue Ideen: David Fuchs und Susi Hobl setzen für die freilaufenden Schweine auf der Weide Bäume. (Foto: Hobl)

Hobls Tiere sind das ganze Jahr über auf der Weide nahe der Traun und ziehen sich, wann immer sie wollen, in ihren Stall zurück. „Weil das die artgerechteste Haltung ist, die es gibt“, begründet Hobl seinen Weg. „Schweine brauchen auch Sonne und nur das Fleisch von Tieren, die draußen sind, hat Omega3-Fettsäuren“, nennt er einen Vorteil. Die rund 90 Schweine sind eine Duroc-Kreuzung und fressen sich das Jahr über durch die einzelnen Felder der zwei Hektar großen Weide. Ist ein Teil abgegrast, ziehen die Tiere weiter und Hobl baut wieder eine Getreidemischung an. Zufüttern muss der Landwirt dennoch. Das wird weniger werden, wenn sein Borstenvieh unter Bäumen nach Futter suchen kann. Von der Steinzeit bis über das Mittelalter schickten die Bauern ihre Tiere zur Mast in den Wald.

Schatten und abwechslungsreiches Futter

Das möchten David Fuchs und seine Freundin Susi Hobl auch mit den Schweinen vom Hobl-Hof machen. „Ein Hutewald ist eine historisch alte und fast vergessene Form der Tierhaltung. In diesen Weidewäldern waren besonders schmackhafte und nahrhafte Eicheln, Kastanien, Walnüsse, Wildobst, Pilze, Bucheckern sowie Blätter, Knospen und Zweige junger Bäume zu finden“, weiß Fuchs. Während der industriellen Revolution wurden in Europa jedoch die meisten Hutewälder von den ökonomischen Wirtschaftsforsten verdrängt und so wird der Hutewald in Schleißheim, seines Wissens nach, auch der einzige in Österreich sein. Vergangenen November hat man angefangen, Bäume zu setzen. 400 sind es schon, 1.600 sollen es werden, damit die Schweine auch genug Schatten und möglichst abwechslungsreiche Kost von den bis zu 60 verschiedenen Sorten bekommen.

Schweineobst-Engel

Um ihren Kunden auch ein wenig mehr Bezug zum Tier zu geben, bieten die Hobls eine Patenschaft für die Bäume an. Wer ein „Schweineobst-Engel“ werden möchte, spendet einen Baum, der mit einem personalisierten Schild am Außengehege wächst. Das Obst, das außerhalb des Zauns wächst, darf der Pate ernten, der Rest wird zum schmackhaften Dessert für die Tiere. Rund 30 Kunden haben sogar bei der Pflanz-Aktion mitgeholfen. Bis es auf der Weide waldähnlich wird, dauert es natürlich einige Jahre, „aber in 30 Jahren schaut das sicher fesch aus!“, freut sich Fuchs schon und möchte sein Wissen gerne weitergeben: „Es wäre cool, wenn das andere auch machen würden!“


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