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Freiwillige gesucht: Rotes Kreuz Wels startet eine Rückholaktion

Gerald Nowak, 10.06.2022 08:28

WELS. In der Bezirksstelle des Roten Kreuzes hat man sich die Zahlen der vergangenen Jahre genauer angesehen. Von nicht einmal der Hälfte der Ehrenamtlichen wird der Hauptteil der Arbeit in den unterschiedlichen Bereichen, vor allem im Rettungs- und Krankentransport, geleistet.

Bezirk-RK-Stellvertreter Josef Gruber, Bezirksleiter Bernhard Ploier und Bezirksrettungskommandant Andreas Heinz (Foto: Tips)

Es ist dies eine Rückholaktion der Freiwilligen: „Sie sind ja nicht weg, sie sind ja da. Wir wollen sie wieder aus der Komfortzone herausholen, in die sie gekommen sind, und wieder zur Mit­arbeit bewegen. Ansonsten wird es schwer, ob wir in Zukunft noch alle unsere Aufgaben bewältigen können“, sagt Bezirksleiter Bernhard Ploier bei einem Pressegespräch. Er hat Verständnis dafür: „Bedingt durch die Arbeit und Corona konnten viele nicht mehr ihre Stunden ableisten. Aber wir brauchen eben alle.“ Die Ausbildung zum Rettungssanitäter ist intensiviert worden. Berufsbegleitend geht diese in einem Dreivierteljahr, ansonsten in zwei Monaten. 42 Rettungssanitäter bildete das Rote Kreuz Wels im Jahr 2021 aus. Der Bedarf wäre weitaus höher. Ein Problem gibt es auch bei den Zivildienern. Pro Turnus gibt es acht junge Menschen. Zwei schaffen die Ausbildung nicht. In weiterer Folge fehlen diese in der täglichen Arbeit. Und die ist stetig mehr geworden: „Vor 12 Jahren habe ich in Wels begonnen. Da waren 15 Autos unterwegs, jetzt sind es 24. Und diese sind permanent unterwegs. Zeit für Pausen gibt es eigentlich nicht“, erklärt Bezirksrettungskommandant Andreas Heinz.

Menschen aus dem Sessel holen

„Wir wollen die Menschen aus dem Sessel holen“, sagt Ploier. Das wird versucht über Geselligkeit – wie zum Beispiel die Blaulicht Charity gemeinsam mit anderen Organisationen in der Messe Wels –, aber auch über soziale Medien und die vielen Jugendgruppen. Das Problem ist einfach der Übertritt in die Rettungssanitätsausbildung und der Willen, die 144 Stunden im Jahr Dienst plus Weiterbildung zu leisten. Es gibt jedoch auch positive Beispiele. „Corona hat aber auch das Ehrenamt bestärkt. Einige sind genau aus diesem Grund zu uns gekommen und haben gefragt, wie sie helfen können“, fasst Ploier zusammen.

Hohes Engagement

Die Bezirksleitung will auch rechtzeitig warnen, damit es eben nicht passiert, dass Aufgaben nicht mehr erfüllt werden können: „Die Arbeit in der Pandemie, aber auch in der Ukraine-Hilfe neben dem Rotkreuz-Alltag habe gezeigt, wie hoch die Motivation und das Engagement im gesamten Team sind. Der Zusammenhalt ist großartig. Wir können da nur Danke sagen. Wir wollen nur nicht, dass die Menschen ausbrennen“, meint der Bezirksleiter im Namen des Kommandos.

Bilanz 2021 

Das Rotkreuz-Team im Bezirk Wels hat 2021 mehr als 356.000 Stunden im Dienste der Bevölkerung geleistet. Rund 260.500 Stunden entfallen auf den Rettungsdienst, gefolgt von 42.000 Stunden Covid-Einsatz. An dritter Stelle folgt die Jugendarbeit mit 29.000 Stunden. Mit rund 61.000 Fahrten blieb das Niveau annähernd gleich.

Infos über das RK Wels gibt es unter oerk.at/welsstadtland

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