
WELS. 4.500 Unterschriften hat die Petition „G´rad jetzt“ bekommen. Diese gingen direkt an den FP-Bürgermeister Andreas Rabl und an SP-Mobilitätsstadtrat Stefan Ganzert. Es sind dies zwölf Forderungen für einen schnellen und sicheren Ausbau des Radwegenetzes.
„Wels muss beim Radfahren in die Gänge kommen“, sind sich die Vertreter vierer Schulen einig. Sie forcieren den Radverkehr und wollen weg von den Elterntaxis und verstopften Straßen zu bestimmen Zeiten rund um ihre Schulen. Die Diskussion bei der Übergabe war durchaus impulsiv, denn es zeigte, wie es den Protagonisten unter den Nägeln brennt.
Gefordert werden der schnelle Ausbau der Radinfrastruktur, mehr Budget für den Radwegebau, baulich getrennte Radwege als Ersatz für gefährliche Mehrzweckstreifen. Dazu kommen die Förderung von Lastenrädern und die Verordnung von mehr Fahrradstraßen und Schulstraßen.
Das verlangt beispielsweise Birgit Zipko von der Volksschule 4. „Es sind hier drei Schulen in diesem Bereich. Ein temporäres Fahrverbot würde viel bringen. Es kommt immer wieder zu gefährlichen Situationen“, so die Forderung.
Hannes Müller vom Gymnasium Wallererstraße legt nach: „Den Worten müssen jetzt endlich Taten folgen.“ Er fordert ebenso eine Schulstraße, um den Autoverkehr einzuschränken. Man habe den Wunsch mehrfach bei der Stadt deponiert und hoffe endlich auf Erfolg.
Roland Kloss sieht in der Steigerung des Radanteils eine Chance für Wels: „Es hat sich gezeigt, dass mehr Radverkehr sich positiv auf eine Stadt auswirkt. Wels hat das Potenzial zu einer Fahrradstadt. Nur gehört es genutzt.“
„Viele Forderungen kann ich unterschreiben“
FP-Bürgermeister Andreas Rabl: „Viele Forderungen kann ich unterschreiben. Dort, wo wir können, geben wir Gas. Aber oft scheitert der Lückenschluss bei Radwegen an dem Nicht-Verkauf von Anrainern, weil sie den Grund nicht hergeben oder an negativen Gutachten der Sachverständigen.“ Bei der Forderung nach einer Schulstraße blieb man vage: „Auf jeden Fall bin ich froh über die Initiative. Ich werde mich daran messen lassen, dieses Ziel von 20 Prozent Radverkehrsanteil auch zu erreichen“, sagt Mobilitätsstadtrat Stefan Ganzert. Damit spielt er auf den Beschluss im Gemeinderat an. Hier haben sich alle Parteien verpflichtet, den Radanteil bis 2030 auf 20 Prozent zu erhöhen.
Vertreter von vier Welser Schulen übergaben gestern Bürgermeister Andreas Rabl und Mobilitätsstadtrat Stefan Ganzert ihre Forderungen. Foto: Tips