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SCHLEISSHEIM. Hexen, Hoabergoas, Engerl, Teufel, Krampus und Perchten – sie alle wohnen das ganze Jahr über unerkannt in Schleißheim. Von Ende November bis Anfang Jänner allerdings kommen die wilden Gesellen ans Tageslicht, vertreiben böse Geister, bringen Glück und tragen zur weihnachtlichen Stimmung bei.

Klein und groß, jung und alt, Frauen und Männer stecken hinter den Larven und gehören dank der Schleißheimer auch heuer wieder fix in die Weihnachtszeit. (Foto: Schleißheimer Perchten)

Weil der uralte Brauch der Perchten hierzulande schon fast ausgestorben war, gründeten 1997 einige Perchten-Fans kurzerhand selber einen Verein, um das Perchtenbrauchtum in der Region wieder zu beleben.

Jung und Alt

Von der Leidenschaft der Gründungsmitglieder angesteckt, wuchsen die „Schleißheimer Perchten“ seit der Gründung stetig an und haben heute 75 Mitglieder, die sich aus diversen Figuren und zusätzlichen Helfern aller Art zusammensetzen. Unter einem Drittel der grausigen Masken stecken Frauen und seit 2006 laufen auch ganz junge Schiach- und Schönperchten mit. 20 „Zotdawaschln“ im Alter von sechs bis 15 Jahren gehören der Kinderperchtengruppe an, die vor allem bei kleineren oder ängstlicheren Besuchern gut ankommt.

Ans Gesicht angepasst

Während die Masken bis 2005 selbst aus Papiermaché und PU Schaum geformt wurden, kommen sie mittlerweile von Schnitzern aus Tirol und Berchtesgaden. Die Larven werden genau an das Gesicht angepasst und aus Kiefern-, Zirben- oder Lindenholz geschnitzt und innen mit Leder oder Schaumstoff ausgepolstert.

15 Kilogramm Ausrüstung

Dazu kommen Kostüme aus vorwiegend Ziegen- und Schaffellen, Peitschen aus Pferde- oder Kuhschweifen, laute Glocken und Schellen, sodass ein voll adjustierter Percht schon einmal bis zu 15 Kilogramm Ausrüstung mit sich herumschleppen muss. Allein eine Maske kann – je nach Anzahl und Größe der Hörner – sechs Kilo wiegen.

Dieser große Aufwand soll in erster Linie eines: Glück bringen. Vor allem zu den Rauhnächten (21., 24. und 31. Dezember sowie 5. Jänner) kehren Hexen das Böse und den Winter aus, holt der Tod die Seelen der Verstorbenen ab und verjagt den Teufel. Die Hoabergoas wiederum achtet auf Einhaltung eines tadellosen Lebenswandels, die Perchten stampfen, um das Getreide unter der Schneedecke zum Wachsen zu erwecken und der Pferdeschweif, der dem Publikum um die Füße streift, bringt Glück und Fruchtbarkeit für das nächste Jahr.

Viele Shows

13 Auftritte stehen für die Schleißheimer Perchten in dieser Saison am Programm. Ganz besonders wichtig ist dabei natürlich die Show an beiden Tagen des Schleißheimer Adventmarkts. Außerdem sind die „schiachen“ Glücksbringer auch in Langholzfeld und Kremsmünster (25.11.), Lambach (26.11.), Max.Center (2.12.), Leonding (3.12.), Wels (8.12.), Puchenau (9.12.), Steyregg (10.12.) und Marchtrenk (17.12.) zu sehen. Den Abschluss des Perchtenjahres bildet alle zwei Jahre ein selbst veranstalteter „Perchtenkehraus“, der 2023 am 5. Jänner in Schleißheim stattfindet und zu dem immer einige Gastgruppen eingeladen werden.


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