Silbernes Ehrenzeichen der Republik für Kranzl-Greinecker
PICHL/WIEN. Martin Kranzl-Greinecker wurde das Silberne Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich verliehen. Er wurde für sein Engagement in der Elementarpädagogik und seine NS-Gedenkarbeit ausgezeichnet.
Martin Kranzl-Greinecker leitet seit 20 Jahren als Chefredakteur die Zeitschrift „Unsere Kinder“ der Caritas Oberösterreich. Die Zeitschrift begleitet Pädagoginnen seit fast 100 Jahren in ganz Österreich durch Ausbildung und Berufspraxis und leistet damit einen wichtigen Beitrag, dass Kinder in unserer Gesellschaft einen guten Platz finden.
Vor über 20 Jahre wurde der 59-Jährige durch eine alte Frau auf ein Kinderheim in seiner Heimatgemeinde Pichl aufmerksam gemacht, in dem während der NS-Zeit viele polnische Säuglinge gestorben sind. Martin Kranzl-Greinecker hatte noch nie davon gehört und stellte Nachforschungen an, die die Geschichte ans Licht brachte. Es entstand die erste Gedenkstätte für Kinder slawischer Zwangsarbeiterinnen in Österreich.
Kranzl-Greinecker ist im Vorstand des Mauthausen Komitees Österreich und des Lern- und Gedenkorts Schloss Hartheim. 2013 wurde er für seine Arbeit von der Republik Polen mit dem Goldenen Verdienstkreuz und 2020 von der Diözese Linz mit dem Solidaritätspreis geehrt.
Zahlreiche Gratulationen
„Mit meiner Arbeit möchte ich dazu beitragen, dass nie mehr wieder Kinder ausgegrenzt werden und unabhängig von ihrer Herkunft eine Chance auf gute Zukunft haben. Besonders im pädagogischen Bereich brauchen wir Menschen mit geschichtlichem Wissen und mit Zivilcourage, um antidemokratischen politischen Verführern zu widerstehen“, betont der Geehrte.
CaritasOÖ-Direktor Franz Kehrer gratulierte mit den Worten: „Martin Kranzl-Greinecker zeichnet aus, dass er sowohl sein hohes fachliches Engagement für die Zeitschrift „Unsere Kinder“ und den Einsatz gegen das Vergessen, insbesondere auch der Kinder in der NS-Zeit glaubwürdig lebt.“
In Bischof Manfred Scheuers Gratulation heißt es: „Ihr Einsatz um die Gedenkarbeit im Mauthausenkomitee Österreich sowie die Forschungen zu den Kindern von Etzelsdorf haben besonderen Wert für unsere Gesellschaft.“
Landeshauptmann Thomas Stelzer ergänzte: „Ohne Ihr über das übliche Maß weit hinausgehendes Engagement wäre die Zeitschrift „Unsere Kinder“ nicht vorstellbar.“
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