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THALHEIM. Seit Maria Theresias Zeiten gibt es in der Ascheter Straße in der Kohlstatt ein Wirtshaus. Eva und Franz Müller haben aus dem „Geiwirtshaus“, das vor allem bei Kartenspielern beliebt war, ein Gasthaus mit gutbürgerlicher Küche gemacht, das als AMA Genuss Regions-Betrieb zertifiziert ist.

Eva und Franz Müller sind Wirtsleute mit Leib und Seele! (Foto: privat)
Eva und Franz Müller sind Wirtsleute mit Leib und Seele! (Foto: privat)

Die Kohlstatt hat schon viel erlebt. Waren es früher die Köhler vom Reinberg und die Flößer aus dem Salzkammergut, die sich im „Würtshaus in der Kohlstatt“ gleich neben dem Aiterbach trafen, so lockte das „Studio 45“ im Keller als erste Landdisco weit und breit in den 1970/80ern sogar Promis wie Udo Jürgens und Ivan Rebroff an.

Familie Müller übernahm den Betrieb 1962. „Es war ein richtiges Geiwirtshaus, wo man sich zusammensetzt und trinkt und Karten spielt“, erinnert sich Franz Müller, dass es höchstens Gulasch und eine Jause gab. Der gelernte Koch/Kellner wollte das ändern, als er die Kohlstatt 1989 übernahm. Nach einer Lehre im Hotel Post in Traunkirchen, Stellen in der Schweiz und auf den Bermudas kam er nach Hause und „wollte ein Essenswirtshaus mit gutbürgerlicher Küche machen“, so Müller. Bald half auch seine Eva mit. Die Kindergärtnerin ist als Landwirtstochter viel Arbeit gewohnt und so von Anfang an am Erfolg der Kohlstatt maßgeblich beteiligt. „Unser Durchbruch war die Eröffnung der Alten Schmiede“, erzählt die 57-jährige Wirtin.

Durchbruch mit Catering

Gleich gegenüber vom Gasthaus eröffnen vier Künstler 1991 ihr Atelier und bestellen bei den Müllers ein Buffet, das sehr gut ankommt. „Wir hatten viele Folgeaufträge und haben 20 Jahre lang wirklich viel Catering gemacht“, erinnert sich Eva Müller.

Viel Arbeit gibt es auch ohne Catering noch. Das Gasthaus ist geeignet für Feiern aller Art, ist Treffpunkt diverser Stammtische und einfach ein Ort, wo man gut essen kann. „Bei uns gibt es auch Sachen, die man nicht überall auf der Karte findet, zum Beispiel Innereien, saure Nierndln, Schmorgerichte oder einen Bio-Schweinsbraten“, weiß Franz Müller, was seinen Gästen schmeckt.

„Mit Herz und Seele“

Die Zutaten dazu kommen bevorzugt aus der Region: Fische aus Weißkirchen (Tascher) und Steinhaus (DiZi), Nudeln aus Thalheim (Haidinger), Gemüse aus Eferding und Thalheim (Hehenberger und Thallinger), Eier aus Steinhaus (Piritsch), Säfte aus Thalheim (Gatterbauer). Fleisch bezieht Müller in Pettenbach bei Hüthmayr und in Thalheim bei Jäger Hannes Pühringer und bei Familie Hörtenhuemer, wenn diese wieder ein Murbodner Rind schlachtet. „Wir kaufen dann auch die Knochen mit und setzen die Jus und Saucen selber an. Diesen Aufwand betreiben heute nicht mehr alle“, betont der Wirt, der auch auf die Saison achtet. Deshalb wird das Ehepaar bald wieder ausrücken und Bärlauch pflücken oder Hollerblüten ernten. „Wir sind mit Herz und Seele dabei und versuchen, heimische Produkte zu verwenden“, betont der leidenschaftliche Koch, der sein Wissen auch weitergeben möchte und sich über Unterstützung in der Küche freut.

Lehrlinge gesucht

„Wir suchen derzeit je einen Lehrling für Koch und Koch/Kellner“, sagt Franz Müller und verweist auf die Vorteile des Berufs. „Als Koch kann man viel reisen und überall arbeiten. Am Arlberg genauso wie in einem guten Haus in Wien. Österreichische Köche sind überall gefragt“, weiß Müller, dessen ehemaliger Lehrling Max Schellerer vor Kurzem das „Tanglberg“ übernommen hat.

Falsche Gerüchte

Eva und Franz Müller selbst gönnen sich jetzt erst mal einen kurzen Urlaub und sind am 25. Jänner wieder für ihre Gäste da – allen Gerüchten zum Trotz, denn in Pension gehen die beiden noch lange nicht!

Gasthaus zur Kohlstatt
Ascheter Straße 40
4600 Thalheim
Tel. 07242 44340
Öffnungszeiten
Mittwoch bis Samstag 9 bis 14 und 17 bis 23 Uhr
Sonntag 9 bis 14 Uhr
Montag und Dienstag Ruhetag
Bis 24. Jänner ist Betriebsurlaub

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