Jeden Monat ein Hilfstransport aus Eberstalzell in die Ukraine
EBERSTALZELL. 229 Tonnen an Hilfsmitteln haben die ehrenamtlichen Mitarbeiter der Caritas Osthilfe in Vorjahr nach Rumänien, in die Ukraine und andere Länder transportiert. Mit dem Großteil der Lieferungen hat man den Menschen in den vom Krieg geschädigten Gebieten und den Flüchtlingen in den angrenzenden Staaten geholfen.
Rollstühle, Krankenbetten, Lebensmittel, Medikamente, Verbandsmaterial, Möbel, Kleidung oder Decken - Hilfsgüter aus Niederösterreich, Steiermark, Salzburg und Oberösterreich haben durch die ehrenamtlichen Mitarbeiter der Caritas Osthilfe Eberstalzell den Weg nach Rumänien und in die Ukraine gefunden. Mit 80 Transportfahrten wurden 229 Tonnen Hilfsgüter bewegt, erzählt Johann Pramhaas, der die Caritas Osthilfe federführend organisiert.
Durch seine guten Kontakte bekommt er die Hilfsgüter aus mehreren Bundesländern, holt sie selbst ab oder organisiert deren Abholung. Der Osthilfe wurden zum Beispiel fünf ganze Sattelzüge mit Einrichtungsgegenständen von mehreren Wohnheimen und eine ganze Abteilung eines Krankenhaus inklusive Krankenbetten und Fenster ebenso gespendet wie über 170 Stück Möbel von einer Tischlerei.
35 Transporte in die Ukraine
35 Transporte (rund 100 Tonnen) sind seit Kriegsbeginn in die Städte Cernovic, Harkiv, Kiev, Mariopol, Dnjepr, Odessa und Bachmut in der Ukraine gegangen. Wenige Tage nach Kriegsbeginn haben Johann und seine Frau Christine Pramhaas und ihr rund 15-köpfiges Team an freiwilligen Helfern die erste Hilfsaktion gestartet. Unglaublich viele Spender haben dazu beigetragen, dass gleich beim ersten Hilfstransport, eine Woche nach Kriegsbeginn, 18 Tonnen ins Kriegsgebiet gebracht werden konnten.
Zwei besonders fleißige Fahrer sind Marcel Benta und Florin Pasca, zwei gebürtige Rumänen die schon seit Jahren in Oberösterreich leben. Benta ist 18 Mal mit einem Transport in die Ukraine gefahren, Pasca auch schon zwölf Mal.
Florin, der seit Kriegsbeginn monatlich einen Transport durchführt, versorgt auch kleine Landgemeinden. An der rumänisch-ukrainischen Grenze kauft er Brot, für 100 Euro 200 Stück mit jeweils 900 Gramm. „Wenn er durch das Land zur Abladestelle fährt, durchfährt er kleine Dörfer, sie sind menschenleer, bis auf die alten Leute. Wo er Leben vermutet hupt er, bleibt stehen und ruft. Es kommen vereinzelt alte Menschen, die er mit Brot und dem Nötigsten versorgt, Winterkleidung, Medikamente, Verbandsmaterial, Hygienematerial, Lebensmittel und Decken“, erzählt Pramhaas von dem Engagement seiner Helfer.
Jeden Monat ein Transport
Die Caritas Osthilfe gibt es heuer schon 27 Jahren. Im Vergleich habe sich die Zahl der Fahrten und die Menge an Hilfsgütern seit Kriegsbeginn aber explosionsartig entwickelt, wie der 77-jährige Pramhaas erzählt. Nach wie vor geht jeden Monat ein Transport in die Ukraine. Gesammelt werden die Hilfsgüter jeden Freitag von 8 bis 11 Uhr im Pfarrstadl Eberstalzell. Der nächste Transport wird rund um den 20. März in die Ukraine gehen.
Gebraucht werden Hygienematerial, Verbandsmaterial, Medikamente gegen Erkältung und Grippe, Kleidung, Decken und Schuhe. Auch Geldspenden für die Transportkosten werden gerne angenommen.
Seit 27 Jahren aktiv
1996 wurde das Hilfsprojekt von der Pfarre gegründet. Angefangen hat alles mit der Beteiligung an einem Projekt in Split. Mit Hilfe der Eberstalzeller konnte in einem Behindertendorf ein Haus gebaut werden. Von dem Erfolg beflügelt, hat der Pfarrgemeinderat beschlossen, dass man sich weiterhin für die Menschen in Osteuropa und in Afrika engagieren wird. Daraufhin hat man in einer Gemeinde in Rumänien geholfen eine Kirche zu errichten.
In den folgenden Jahren kamen Projekte in der Ukraine, in Bulgarien, in Ghana, in Nigeria, in Namibia, Tansania und anderen Staaten hinzu. Johann Pramhaas, der in seinem Berufsleben in der Metallverarbeitung tätig war, gehört zu den Gründungsmitgliedern der Osthilfe. Bis vor wenigen Jahren, war er selbst mehrmals im Jahr für Hilfstransporte in Rumänien und anderen Staaten unterwegs.
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