Arche Wels: Verantwortung übernehmen, wenn andere nicht mehr wollen oder können
WELS. Auf der Nordseite der Arche Wels hat der Künstler Michael Gustav ein deutliches Zeichen für die Tiere gesetzt, die auf neue Herrchen oder Frauchen warten. Man muss sich aber bewusst sein, dass damit auch viel Verantwortung einhergeht.
Bisher war die Außenfassade grau. Das bunte Graffiti des gebürtigen Schartners Michael Gustav mit der Unterstützung des Vereins Freunde des Welser Tierheims will den Personen, die hier vorbeispazieren oder radeln, zeigen, dass hier ein Tierheim steht. Hunde, Katzen, Vögel und auch noch andere Tiere haben hier eine Herberge gefunden, weil andere es nicht mehr tun wollten oder konnten: „Teilweise lässt es die familiäre Situation nach einem Krankheitsfall nicht mehr zu oder man kommt schlichtweg drauf, dass spazieren gehen mit dem Hund doch nicht das Wahre ist. Dann werden die Tiere einfach bei uns abgegeben“, sagt der zuständige Stadtrat Thomas Rammerstorfer „Wir wollen das Tierheim Arche Wels und unsere Schützlinge noch sichtbarer machen. Das Graffiti zeigt: Wir warten hier auf unseren Lebensmenschen – und bitte: Wir wollen für immer zusammenbleiben!“, ergänzt die Obfrau des Vereins Freunde des Welser Tierheims, die immer wieder Spender und Unterstützer für die Arche Wels suchen und auch finden.
Rund 120 Schützlinge
Barbara Ogris, Leiterin des Tierheims, hat derzeit mit ihrem Team rund 120 Schützlinge in Betreuung. Tiere bedeuten Verantwortung über viele Jahre: Dies muss man beim Kauf berücksichtigen, denn oft genug werden Hund oder Katze mit gebrochenem Herzen oder einer lädierten Seele im Tierheim abgegeben. „Ich kann nur den Hut ziehen, mit welcher Hingabe und persönlichem Engagement die Mitarbeiter sich um die Tiere kümmern. Der persönliche Einsatz ist so groß, dass Tiere, denen es wirklich sehr schlecht geht, teilweise auch mit nach Hause genommen werden, um sie noch intensiver zu pflegen“, erzählt Rammerstorfer. Die haben vor allem im Sommer alle Hände zu tun. Denn Urlaubszeit bedeutet für viele, den Hund oder die Katze einfach abzugeben: „Dazu kommen immer wieder behördliche Abnahmen dazu. Für uns der letzte große Fall war eine illegale Berner Sennenhund-Zucht. Da kamen einige schwangere Hündinnen zu uns. Da war dann viel zu tun mit den Welpen“, erinnert sich der grüne Stadtrat.
Auch hier steht das Tierwohl im Vordergrund. Es geht darum, eine neue Heimat zu geben und sie wieder fit in Körper und Geist zu machen.
Gassi-Geher gesucht
Die Hunde brauchen Auslauf. Da werden Gassi-Geher gesucht: „Unsere Mitarbeiter schulen die Freiwilligen. Denn beispielsweise mit einem 60 Kilo Hund ist es nicht so einfach zu gehen. Deswegen wird hier viel Wert auf die Vorbereitung und Training gelegt. Das gilt auch für die Weitergabe der Tiere an neue Besitzer. Wir schauen uns jeden Bewerber genau an“, stellt Rammerstorfer klar. Denn ein Tier bedeutet Verantwortung und aus Lust und Laune heraus wie bei der Corona Pandemie ein Tier mit nach Hause zu nehmen, ist keine gute Entscheidung. Infos gibt es unter der Telefonnummer 07242 2357658.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden