Enthüllte Stele soll an das KZ Außenlager Gunskirchen erinnern
GUNSKIRCHEN. Eine Stele, die an das KZ Außenlager Gunskirchen (auf Gemeindegebiet von Edt bei Lambach) erinnern soll, wurde feierlich beim bestehenden KZ-Denkmal an der B1 enthüllt.
Diplomatische Vertreter aus Frankreich, Spanien, Israel, Luxemburg oder Polen, Vertreter des Mauthausen Komitees, zahleiche Gemeindevertreter und die interessierte Bevölkerung kam zur feierlichen Enthüllung der Stele. Das Gedenkbüro des Mauthausen Memorials entwickelte eine einheitliche, wiedererkennbare Markierung für sämtliche ehemalige Außenlager des KZ-Systems Mauthausen. Das KZ Mauthausen bestand aus rund 40 Außenlagern.
Die vier Meter hohe Skulptur besteht aus übereinandergestapelten Dreiecken. Jedes Dreieck markiert Richtung und Entfernung der anderen Lager des Systems. Die Stele in Gunskirchen ist nach Melk die zweite die aufgestellt wurde. Je eine Stele in St. Aegyd und in Hirtenberg sollen heuer noch folgen. Der Pädagoge, Redakteur und Geschichtsforscher Martin Kranzl-Greinecker und die Projektverantwortliche Ute Bauer-Wassmann haben die Hintergründe zur Stele erklärt.
Film über Daniel Chanoch
Danach wurde noch einmal der Film „A Boy's Life“ über den KZ-Überlebenden Daniel Chanoch gezeigt. Der litauische Jude wurde als Kind nach Ausschwitz-Birkenau deportiert. Er überlebte die Selektionen von Josef Mengele und den Horror von Ausschwitz. Nach einem Todesmarsch ins KZ Mauthausen brachte man ihn in das Nebenlager Gunskirchen. Dort wurde er am 5. Mai 1945 mit 13 Jahren befreit. Er hat insgesamt sechs Konzentrationslager überlebt. Seine Familie wurde ermordet, nur sein Bruder Uri überlebte. Zu Kriegsende traf er auf Mitglieder der Jewish Brigade der britischen Armee und wurde von ihnen nach Israel mitgenommen.
Zu Wort kamen auch die Leiterin des Mauthausen Memorial Barbara Glück, Mauthausen Komitee International Präsident Guy Dockendorf und Mauthausen Komitee Vorstandsmitglied Alexander Hauer. Der Ort an der B1 sei genau der richtige, weil es ein so frequentierter Ort ist, meinte Barbara Glück.
Bürgermeister Christian Schöffmann erklärte, dass die Gemeinde voll hinter den Projekt stehe und auch den geplanten Lern- und Gedenkort im Wald unterstützen wird. Der Bauhof Gunskirchen habe beim Aufstellen der Stele mitgeholfen.
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