Pichl ordnet seine Finanzen, danach geht es an die anstehenden Projekte
PICHL bei Wels. Langsam kehrt Ruhe in Pichls Gemeindestube ein. Nach den Wirren der letzten Jahre versucht der im Jänner gewählte Bürgermeister Gerhard Seemann Ordnung in Politik und Verwaltung zu bringen.
Seemann war im September nach dem überraschenden Rücktritt von Franz Scheiböck amtsführender Bürgermeister geworden. „Eine schwierige Doppelbelastung“ wie der IT-Projektmanager bei einer Bank gesteht. Erst nach der Wahl konnte der 48-jährige, zweifache Vater Stunden reduzieren und sich voll auf Pichl konzentrieren.
„Finanzen ordnen“
Vor allem geht es darum, „die Finanzen in Ordnung zu bringen. Aber wir sind auf einem guten Weg“, ist Seemann optimistisch. „Wir sind – noch – keine Abgangsgemeinde und haben noch eine schwarze Null geschafft“, berichtet der VP-Ortschef. In erster Linie gilt es nun, die versäumten Förderungen, zum Beispiel für die LED-Beleuchtung in den Schulen, zu beantragen. „Das geht jetzt nur mehr über eine Regierungsvorlage im Landtag“, verweist Seemann auf das aufwendige Prozedere. Aber es besteht Hoffnung, dass dem Bürgermeister bald wieder ein Amtsleiter zur Seite steht. „Gerade war Ausschreibungsschluss und wir haben etliche Bewerbungen“, freut sich Seemann und ergänzt: „Im Juni haben wir definitiv wieder eine Amtsleitung. Auch die Buchhaltung können wir wieder besetzen. Unsere frühere Buchhalterin kommt wieder zurück und das freut mich sehr“, ist der neue Bürgermeister erleichtert.
Photovoltaik ein Wunsch
Aufgrund der finanziellen Lage gibt es derzeit wenige Projekte in Pichl. „Wir bauen eine Straße in das neue Wohnbaugebiet Auweg-Süd und sanieren zwei Brücken“, berichtet Seemann. Photovoltaik wäre geplant gewesen, aber es wurde keine Förderung beantragt. „Wir haben das im Fokus, weil wir mit den Schulen und Feuerwehren viele Flächen hätten, aber wir müssen uns das sehr genau überlegen“, sagt der Bürgermeister. Ein neues Amtsgebäude wäre nicht zuletzt wegen der nicht vorhandenen Barrierefreiheit nötig und ein Gemeindezentrum mit der FF Pichl angedacht. „Aber das liegt in ferner Zukunft weil: Ohne Geld ka Musi“, betont Seemann einmal mehr. „Jetzt schauen wir einmal, dass wir das mit dem neuen Personal hinbekommen, dann das mit den Finanzen und dann können wir nächstes Jahr wieder ein gescheites Budget machen und uns überlegen wie wir die Projekte priorisieren.“
„Gute Stimmung“
Erfreulich ist für den neuen Bürgermeister, dass die Stimmung am Gemeindeamt wieder gut ist und er auch ein gutes Einvernehmen mit seinem Vorgänger hat, der weiterhin als SPÖ-Gemeindevorstand tätig ist. Sehr gut angenommen wird auch die Bürgerbeteiligung am Zertifizierungsprozess als familienfreundliche Gemeinde. „Es haben schon Workshops stattgefunden und wir schauen, was wir umsetzen können“, berichtet Seemann. Geplant wird auch für 150 Jahre Pichl, die 2025 gefeiert werden sollen. „Da arbeiten wir schon daran mit der Dorfentwicklung und überlegen, welche Aktivitäten wir machen wollen, zum Beispiel eine Festschrift oder womöglich auch eine Ausstellung“, so Seemann, der dafür auch auf die Unterstützung der über 50 Vereine in seiner Gemeinde zählen kann.
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