"Übernahme der Wasserversorgung ist ein Meilenstein"
BAD WIMSBACH-NEYDHARTING. Erwin Stürzlinger ist ein vielbeschäftigter Mann. Sei es als Amtsleiter in Gunskirchen oder als Bürgermeister von Bad Wimsbach-Neydharting. In seiner Marktgemeinde jagt ein Projekt das nächste und eine Angelegenheit nach der anderen kommt derzeit zu einem zufriedenstellenden Abschluss.
So wie zum Beispiel der neue Kindergarten. Seit Herbst wird an dem Holz-Neubau für zwei Gruppen gearbeitet und der wird „richtig, richtig cool“, ist Stürzlinger begeistert. Dank Tiefenbohrung kann geheizt und gekühlt werden und der Strom wird von der PV-Anlage am Dach kommen. „Am meisten freut mich aber, dass den Architekten-Wettbewerb mit Josef Edlinger ein Wimsbacher gewonnen hat“, ist der Bürgermeister glücklich, Know-how aus der eigenen Gemeinde nutzen zu können. Im September soll der Neubau, der auf drei Gruppen erweitert werden kann, mit Leben erfüllt werden.
Wohnungen für Diakonie-Klienten
Gerade begonnen wurde mit der neuen Lagerhalle für den Bauhof im Bereich Ehrenfeld. Die 200 Quadratmeter Nutzfläche sollen im August fertiggestellt werden. Und gebaut wird derzeit auch ein Wohnheim für die Klienten der Diakoniewerkstätte. „Wir haben es geschafft, dass wir einen Platz in unmittelbarer Nähe der Werkstätte finden konnten und haben ein Grundstück von der Diözese gekauft“, berichtet der Bürgermeister. Im Heim werden 16 Wohnungen für beeinträchtigte Menschen untergebracht. Gleich daneben in einem direkten Ensemble entstehen zwölf Mietwohnungen. Nach einem Jahr Bauzeit hofft Stürzlinger, das Wohnheim im Herbst eröffnen zu können.
Strom billiger kaufen
Fahrt nimmt auch die neue Energiegemeinschaft auf. Im Oktober 2023 erfolgte die Vereinsgründung der „Wimsbacher Energiegemeinschaft“. Damit wurden die Voraussetzungen geschaffen, um Strom lokal zu beziehen. Notwendige Eintragungen und Vorarbeiten sind mittlerweile abgeschlossen und über 30 Beitrittserklärungen sind bereits bei der Gemeinde eingelangt. „Die intensive Begleitung von Christian Hummelbrunner, Manager der Klima- und Energiemodellregion Traunstein sowie das persönliche Engagement von EEG-Obmann Josef Malfent sind die Basis, dass wir in der Marktgemeinde nun eine einfache Art des Strombezugs beziehungsweise -verkaufs haben“, hebt Stürzlinger hervor. „Wir können so den Strom billiger kaufen und teurer verkaufen“.
Kein Nachfolger für Wassergenossenschaft
„Ein Meilenstein ist, dass wir Anfang Juni die Wassergenossenschaft übernommen haben“, erzählt der Bürgermeister. Die Wassergenossenschaft, die bisher fast nur ehrenamtlich geführt wurde, fand nach dem Rückzug des 85-jährigen Obmanns Wilhelm Schütz keinen Nachfolger, weshalb die Marktgemeinde die Aufgabe der Versorgung der früheren Genossenschaftsmitglieder mit Wasser übernimmt. „Wir stellen dafür einen Mitarbeiter ab und das wird schon ein großer Aufwand, weil eine Digitalisierung ansteht und ein neues Leitungsinformationssystem.“
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