Farbfernseher, Ackern und mehr: 75 Jahre Gastronomie der Familie Platzer in Wels
WELS. Die Geschichte des Bayrischen Hof ist untrennbar mit dem Namen Platzer verbunden. Das Haus hat sich in den Jahren verändert und die Umtriebigkeit, Ideenkraft und Kreativität blüht und gedeiht.
Es gratulierten viele Freunde, Wegbegleiter und die Politik zum Geburtstag: „Auch wenn ich bald Geburtstag habe, bin ich noch keine 75 Jahre“, lacht Seniorchef Helmut Platzer. Es war ein lustiges Fest mit Musik von Wösblech, Weißwurstparty mit Burger und mehr. Viele, viele Geschichten kamen wieder an das Licht der Öffentlichkeit.
Seit 1949 in Wels
1949 startete die Familie in Wels. Der Grund: Das Gasthaus an der Bahnstation Linz-Ebelsberg, das den Platzers gehörte, musste der neuen Westbahnstrecke weichen: „Josef und Johanna Platzer suchten ein neues Gebäude. Es musste unbedingt in Bahnhofsnähe sein. Verschiedenen Städte waren im Angebot. Die Wahl fiel auf Wels“, erzählt Helmut Platzer. Damals gab es zwar die Gaststube, doch im Haus waren rund 30 Mieterschutz-Wohnungen. „Jedes Mal, wenn jemand auszog, wurde es in ein Fremdenzimmer ausgebaut“. Was jetzt alltäglich ist, war damals eine Sensation. Die Zimmer hatten fließend Kalt- und Warmwasser. Ohne Wissen des Mannes kaufte Stephanie Platzer später einen Farbfernseher: „Die kleinen Entscheidungen, die dann große Wirkung haben, werden immer von Frauen getroffen. Das Gastzimmer war dann bei Skirennen, Fußballspielen oder einfach den Abendnachrichten bummvoll“, so Platzer.
Ackern, Weihnachten, Wirtering
Seit 1. Jänner 1980 führte er zusammen mit Gattin Helene die Geschicke. Von Beginn an standen persönlicher Service und eine herzliche Atmosphäre im Mittelpunkt. Das Ackern - das Fest im Sonnenblumenfeld im Norden der Stadt - war zehn Jahre der Fixpunkt in der Gesellschaft. Platzer gründete die Welser Wirte mit und engagierte sich bei der Christkind Gmbh. In der Gastro-Szene in Wels hat er viele Spuren hinterlassen ohne auf die Menschen zu vergessen, egal ob Kunden oder Mitarbeiter. Zahlreiche Um- und Zubauten ließen das Hotel auf 50 Zimmer anwachsen. Im Jahre 2004 konnte dann das Nachbarhaus der Familie „Charwat“ erworben werden und nach einem Jahr Umbau im Jahr 2005 unter dem Namen „Hotel Alexandra“ mit weiteren 22 Zimmern eröffnet werden. Tochter Alexandra mischte im Geschehen mit und hat mit 1. Jänner 2021 die Betriebe übernommen. Die fünfte Generation mit dem Baby Lena ist bereits im Haus. Das Ziel für die Zukunft ist klar. Das Haus mit ruhiger Hand führen und immer für eine Überraschung gut sein. „Als Gast ankommen- als Freund gehen“ ist das gelebte Motto.
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