"Wir dürfen nie die Menschen vergessen, die hier begraben wurden"
EDT/GUNSKIRCHEN. Mehr als 350 Menschen gedachten der Befreiung des Konzentrationslagers Gunskirchen. Die Festredner mahnten vor neu aufkommenden faschistischen, rechtsextremen Tendenzen und appellierten an Rücksichtnahme und Toleranz.
Bei strahlendem Sonnenschein trafen sich Menschen aus Ungarn und der Region mit Angehörigen von Überlebenden, um die Befreiung des Lagers Gunskirchen zu feiern. Das Außenlager Mauthausens war vor 80 Jahren, am 4. Mai 1945, durch amerikanische Truppen befreit worden.
Kathrin Lenzenweger an der Violine und Katja Bielefeld am Piano sorgten für einfühlsame Musik.Mehr als 30 Schüler der vierten Klassen der Mittelschule hatten sich lange und intensiv auf die Gedenkfeier vorbereitet. Sie sprachen von ihren Wahrnehmungen und Empfindungen zum Thema Faschismus und drückten das eindrucksvoll in mehreren Sprachen und mit musikalischen Vorträgen aus. Der 84-jährige György Frisch erzählte als Vertreter einer großen ungarischen Delegation von dem Auftrag, den ihm die Überlebenden des Lagers erteilt hatten: „Wir dürfen nie die Menschen vergessen, die hier begraben wurden. Wir müssen für eine würdige Grabstätte sorgen.“ Im Anschluss sang der Hauptkantor der Budapester Synagoge ein Trauergebet für die Opfer des Lagers. Willi Mernyi, Vorsitzender des Mauthausen Komitees Österreich, sprach über die Errichtung einer Gedenkstätte. Diese werden im Laufe des Jahres umgesetzt. . Als Abschlussredner unterstrich Werner Retzl, Vorsitzender der Welser Initiative gegen Faschismus, die Bedeutung von Gedenkstätten und gemeinsamen Feiern. „Wir müssen uns der Verantwortung bewusst sein, klare Zeichen setzen und aktiv gegen aktuelle Strömungen auftreten, die Aggression und Ausgrenzung betreiben und ein friedliches Miteinander gefährden.
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