Goldene Gams für Ski-Film mit Thalheimer Wurzeln
THALHEIM/INNSBRUCK. Thomas Gottschalk, Veronica Ferres oder Thomas Stipsits haben am 29. November in Kitzbühel den Österreichischen Film- und Fernsehpreis Romy entgegen genommen. Einen Tag später stand dort auch ein junger Mann aus Thalheim auf dem Roten Teppich: Valentin Werner-Tutschku wurde beim Filmfestival Kitzbühel für „Bester Film: Mountain Sport Short“ ausgezeichnet.
„Ich bin am falschen Ort geboren“, schmunzelt Werner-Tutschku angesichts seiner großen Liebe zu den Bergen. Dementsprechend schnell ist der Thalheimer nach der Matura am Sportgymnasium in der Wallererstraße zum Tiroler geworden. Er hat in Innsbruck Sportmanagement studiert, Strategisches Management und Innovation, und wann immer es ging, die Berge erklommen, zu Fuß, mit dem Rad oder mit den Skiern.
Immer professioneller
Bei den Touren war neben Freunden natürlich immer eine Kamera mit dabei „und irgendwann haben wir gemerkt, einer kann die ein bisserl gerader halten als die anderen und so ist das über die Jahre dann professioneller geworden“, erzählt der 27-Jährige der bei der Freeride Academy Innsbruck arbeitet.
Mountain Tribe
2018 haben Werner-Tutschku und vier Freunde von der Produktionsfirma „Mountain Tribe“ damit begonnen, Filme zu drehen. In „Ruhe nach dem Sturm“ fahren sie mit Campingbussen durch die Alpen, genießen den Schnee. In „Metanoia“ verbringen sie den Lockdown in einer Hütte im hintersten Ötztal. „One Step Ahead“ thematisiert, was es braucht, um ins Gelände zu gehen. „Cross Tyrol“ begleitet in 22 Tagen von Fieberbrunn zum Arlberg.
Renommierte Festivals
Ab 2020 bringt Mountain Tribejedes Jahr einen Film heraus, zeigt ihn auf Festivals und heimst dafür durchaus renommierte Preise wie zum Beispiel „Best Film in Snow Sports“ beim Banff Mountain Film Festival oder „Best Sport & Adventure Film“ beim Mendi Filmfestival ein. „Auf den Festivals sehen Tausende Leute unsere Filme“, freut sich der Produzent und erklärt, dass die Filme immer erst nach den Festivals veröffentlicht und auf Youtube angesehen werden können.
Gewinner „Sariri“
Brandneu ist demnach „Sariri“ – der Siegerfilm vom Festival in Kitzbühel. Der 34-minütige Film über fünf Männer und ihren ganz persönlichen Zugang zum Berg wurde 2024 in Bolivien und Peru gedreht und lief auf 40 Festivals in Europa, USA und Kanada. „Es sind fünf Porträts, fünf verschiedene Zugänge zum Berg und dazwischen wird ein bisserl Ski gefahren, werden 6.000er bestiegen und dann befahren“, erzählt Werner-Tutschku, dass dabei mehr oder weniger zufällig auch die Erstbefahrung des 6.074 Meter hohen Chachacomani gelang.
Bester Film
Das viele Bauchweh und die in Kauf genommenen Risiken haben sich auf alle Fälle gelohnt. „Sariri“ – was in der indigenen Sprache Aymara einen Reisenden benennt, der sich tief in eine Sache hineinlebt – holte in Kitzbühel „Die goldene Gams“ und war „Best Movie“ beim Lo Valdés Festival International de Cine de Montaña & Medioambiente. „Kitzbühel war wirklich ein unerwarteter Erfolg. „In dem Film stecken so viele persönliche Emotionen. Den Award gewonnen zu haben und jetzt den Release des Films, alles teilen zu können, fühlt sich großartig an“, ist Werner-Tutschku stolz.
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