Trotz Krise und Konkurrenz: Wels ist Handelsstandort
WELS. „Wir sind wieder eine Einkaufsstadt wie in den 1980iger und 1990iger Jahren. Die Linzer fahren nach Wels zum Einkaufen“, hält FP-Bürgermeister Andreas Rabl fest. Diese Erkenntnis beruht auf einer Strukturanalyse, die die Stadt und WelsMarketing alle fünf Jahre in Auftrag gibt.
Die Studie der GMA – Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung GmbH umfasst die Analyse und die Angebots- und Nachfragesituation in den Segmenten Handel, Dienstleistung und Gastronomie in Wels. Zwischen Mai und Oktober 2023 führten die Mitarbeiter klassische Interviews, werteten Fragebögen aus sowie anonymisierte Mobilfunkdaten im Stadtgebiet. Es ging um die Segmente Handel, Dienstleistung und Gastro. Das Ergebnis: Das Einzugsgebiet der Stadt hat sich vergrößert. Linzer aber auch Steyrer finden den Weg in die Stadt Wels „Die Kehrtwende geht weiter. Mit der Vielzahl an Veranstaltungen, die eine Besucher-Rückholaktion waren, sowie die Attraktivierung der Innenstadt haben hier geholfen“, so Rabl.
Dank der kräftigen Ausweitung des Marktgebietes auf über 500.000 Einwohner konnte auch der Umsatz des Welser Einzelhandels (inklusive konsumorientierter Dienstleister) um 20 Prozent auf 1,055 Milliarden Euro erhöht werden. (2018: 879,3 Millionen Euro).
Gastro als Treiber
Interessant sind weitere Zahlen. Die Gastronomie in der Stadt laut der Studie mit 44 Prozent der Hauptgrund für Besuche im Zentrum. Dahinter folgen Handel 38 Prozent) und Veranstaltungen (25 Prozent): „Eine vielfältige Gastronomie, ein ansprechendes Ambiente, in dem man Freunde und Bekannte treffen kann, hohe Qualität im Handel und einen soliden Branchenmix mit vielen eigentümergeführten Geschäften. Immer mehr Besucher schätzen die Gastfreundlichkeit und positive Atmosphäre der Stadt“, jubelt VP-Wirtschaftsstadtrat Martin Oberndorfer. „Die Innenstädte transformieren sich zu einem multifunktionalen Aufenthaltsort“, erklärt GMA Projektleiter Gino Meier. Der Aufenthaltsraum muss auch dementsprechend gestaltet sein. Das heißt viel grün, saubere und helle Straßen und Gassen, sowie wenig Leerstand. „Das Zusammenwirken in diesem Bereich aus den unterschiedlichen Akteuren aus Politik, Verwaltung und Wels Marketing und den Gewerbebetreibenden hat funktioniert und wird angenommen“, so Meier. In der 1A Lage liegt man mit 2,3 Prozent Leerstand unter den Top Drei in Österreich. „Oft merkt man nicht, dass ein Geschäft zusperrt, weil schon der nächste da ist“, meint Rabl. Aufgrund der Studien will man weitere Maßnahmen setzen. Am Kaiser Josef Platz wird noch umgestaltet, die Gastro und der Handel sollen weiter mit aller Kraft unterstützt werden. Einen negativen Punkt gibt es aber doch laut der Studie. Die Parkplatzsituation wird als schlecht empfunden. Und das obwohl die Tiefgaragen eher spärlich besetzt sind.
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