Lauf der Wilhelmsburger Perchten lockt wieder tausende Besucher an
WILHELMSBURG. Nach der Pause im vorigen Jahr veranstalten die Wilhelmsburger Perchten am 7. Dezember um 18.30 Uhr am Hauptplatz wieder ihren großen Perchtenlauf. Elf Gruppen werden bei den Läufen für Stimmung sorgen.
Die Wilhelmsburger Perchten wurden im Jahr 2000 gegründet. Aktuell zählt der Verein 26 Mitglieder, davon sind sechs Frauen. Das jüngste Mitglied ist der gerade einmal elf Jahre alte Philipp Pritz. Die Mitglieder stammen nicht nur aus Wilhelmsburg, sondern auch aus dem Pielachtal, dem Traisental, St. Pölten und anderen Nachbargemeinden. Dominik Aigner, der seit heuer Obmann-Stellvertreter ist, ist seit 2006 im Verein. „Ich habe mich früher vor dem Krampus und den Perchten gefürchtet. Als ich aber in meiner Heimatgemeinde einen Lauf von den Wilhelmsburger Perchten gesehen habe, bin ich eine Woche später beigetreten“, erzählt der Rabensteiner.
Naturfell brennt nicht
Im Verein gibt es verschiedene Charaktere wie Perchten, Teufel, weibliche Perchten, Feuerspeier oder Feuerdreherinnen. Aigner sieht die Wilhelmsburger Perchten als eine Art Mischkultur zwischen einem Krampus- und einem Perchtenverein. „Perchtenmasken haben mindestens sechs Paar Hörner, wovon wir nicht so viele haben. Trotzdem sind unsere Masken eher den Perchten zuzuordnen“, erklärt er. Ein weiterer Unterschied zum Krampus ist, dass dieser mit einer Rute ausgestattet ist, während Perchten Pferdeschwänze haben. Die Ausrüstung und die Masken bekommen die Wilhelmsburger von Gerbereien und Schnitzern aus verschiedenen Bundesländern. Die Kostüme sind aus Naturfell, weil Kunstfell zu gefährlich wäre. „Bei den Läufen wird Pyrotechnik verwendet. Kunstfell würde gleich lichterloh brennen, echtes aber schrumpft zusammen“, erklärt Vereinsobmann Josef Steigberger.
Besonderes Showprogramm
Mit dem Brauchtum wird es bei den ursprünglich aus dem Alpenraum stammenden Perchten heute nicht mehr so genau gehalten. Traditionellerweise finden Perchtenläufe in den Rauhnächten am 21., 24. und 31. Dezember sowie am 6. Jänner statt. Die Wilhelmsburger Perchten nehmen von November bis Jänner bei Läufen in Niederösterreich, der Steiermark, Kärnten und sogar in Vorarlberg teil. Ihr erster Lauf ist am 24. November in Oberndorf an der Melk (Bezirk Scheibbs), der letzte in Loosdorf am 6. Jänner. Beim großen Heimlauf am 7. Dezember, bei dem bis zu 5.000 Besucher erwartet werden, werden elf Perchtengruppen laufen. Die Wilhelmsburger haben sich eine besondere Show einfallen lassen. Eine weibliche „Perchta“ – die Mutter und das Oberhaupt aller Perchten - wird vom Tod und von mit ihm verbündeten Hexen gefangenengenommen und darauf von Perchten befreit. Vor dem Hauptprogramm finden Kinderläufe statt. Ab 21 Uhr wird zu einer Perchtendisco geladen.
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