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Grüne kämpfen gegen die geplante Kleingartensiedlung im Kreisbachtal

Thomas Lettner, 25.01.2017 15:13

WILHELMSBURG. Im Kreisbachtal sollen landwirtschaftliche Produktionsflächen umgewidmet werden und eine Kleingartensiedlung mit 35 Einzelparzellen und 52 Parkflächen offiziell für Gemeindebürger entstehen – sehr zum Ärger der Grünen. Ein Gemeinderatsbeschluss ist noch ausständig.

  1 / 3   Gemeinderäte Verena Hippmann, Bernhard Higer und Sabine Hippmann (r.) mit Klubobfrau der Grünen NÖ Helga Krismer (2.v.r.)

Die Grünen NÖ bezeichnen dieses schon seit 2014 existierende Projekt als Schildbürgerstreich. „Was im Planungspapier steht, ist absurd“, meinte Sabine Hippmann, Gemeinderätin und Klubsprecherin der Grünen Wilhelmsburg. Für Wilhelmsburger, die in Wohnungen leben, gäbe es in Ortsnähe genug Grünflächen für Gärten. Außerdem sei die Umwidmung von Grünland-Landwirtschaft in Grünland-Kleingarten in Wahrheit nicht für die eigenen Bürger, sondern für einen Wiener Kleingartenverein geplant.

„Es hat eine Strategische Umweltprüfung vom Land NÖ gegeben. Diese hatte den Auftrag, einen anderen Standort für das geplante Projekt zu finden, was jedoch nicht der Fall war“, konterte Bürgermeister Rudolf Ameisbichler (SPÖ). Wem der Grundstücksbesitzer Martin Lampl, der Gastwirt der Schlosstaverne im nebenan befindlichen Schloss Kreisbach, die Parzellen vermietet, könne Ameisbichler nicht beeinflussen, sondern er könne höchstens eine Empfehlung für die Gemeindebürger aussprechen. „Ich kann auch nicht sagen, in unser Parkbad oder in unsere Musikschule dürfen nur Wilhelmsburger rein“, sagte Ameisbichler. Jeder Staatsbürger habe außerdem das Recht, eine Umwidmung zu beantragen, wenn ihr kein rechtlicher Versagensgrund widerspricht.

Kaufkraft geht verloren

Ein weiterer Kritikpunkt am geplanten Projekt kommt von Grünen-Klubobfrau Helga Krismer. „Man lockt somit Menschen aus Wien mit dem Auto hier her ins Kreisbachtal, die wahrscheinlich alles Notwendige selbst mitbringen werden. Folglich wird es keine Wertschöpfung im Ort geben“, meinte sie. Die Stadtgemeinde würde mit den Inhabern der Wochenend- und Ferienwohnungen keine Einnahmen erzielen, da sie ihren Hauptwohnsitz nicht in Wilhelmsburg haben. Ameisbichler sieht darin kein Problem. 70 Prozent der Wilhelmsburger würden auswärts arbeiten, wodurch ohnehin eher außerhalb der Gemeindegrenzen eingekauft werde.

Haftung für eventuelle Hochwasserschäden

Große Bedenken gibt es auch aufgrund der Gefahr von Hang- und Hochwassern. „Die nächste Absurdität ist, dass die Umwidmungsfläche als ungefährlich angesehen wird, obwohl es Fotodokumentationen von 1950 gibt, wo diese Wiese bis zum Schloss unter Wasser war“, sagte Hippmann. Es werde daher auch geklärt werden müssen, wer die Haftung für Hochwasserschäden übernimmt. „Es gibt ein Hochwasser- und ein Hangwassergutachten sowie eine Umweltverträglichkeitsprüfung. Auch die verkehrstechnische Anbindung wurde überprüft“, räumte Ameisbichler diese Bedenken beiseite.

Kampf für das Kreisbachtal

In derselben Umwidmungsphase ist auch ein Tierfriedhof beim Schloss Kreisbach geplant. Dort müsse statt des bestehenden Lehmbodens ein Erdboden angelegt werden. Laut Krismer spricht nichts gegen den Tierfriedhof, jedoch gegen die Tatsache, dass es sich nur um eine und nicht um zwei getrennte Umwidmungen handelt. Der Beschluss über die Umwidmung in Grünland-Kleingarten wird in der nächsten Gemeinderatssitzung Mitte Februar fallen. „Laut meinem Gefühl und der aktuellen Stimmungslage glaube ich, dass dem nichts mehr im Wege steht“, sagte Ameisbichler. Dasselbe Gefühl hat offenbar auch Sabine Hippmann. „Leider Gottes sieht es nicht gut aus, aber wir werden nicht aufgeben und für das Kreisbachtal und für die Natur weiterkäm


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