Erich Traxler legt sein Bürgermeister-Amt zurück: "War auch für mich ein schneller Rückzug"

Mit 16 Jahren trat Traxler der Jungen ÖVP bei und machte die ersten Bekanntschaften mit Politikern. „Bei der JVP war einfach die Gemeinschaft sehr wichtig. Wir haben viel unternommen und Freundschaften in der ganzen Region geschlossen“, sagt Traxler. Danach war er eine Zeit lang nicht politisch aktiv, bis er vor zirka 20 Jahren dem ÖVP-Club beitrat. Anschließend war er im Gemeinderat aktiv, fünf Jahre Fraktionsobmann und am 10. Juli 2008 wurde er zum Bürgermeister von Windhaag gewählt. „In den vergangenen 4.115 Tagen als Bürgermeister gab es viele spannende Begegnungen, interessante Projekte und schöne Momente“, schreibt Traxler im Bürgermeisterbrief an die Windhaager.

In seiner Zeit als Bürgermeister wurde der Ortskern erweitert, es entstanden drei neue Zentren: das Nahversorgerzentrum, das Kommunalzentrum und das Green Belt Center. „Das Nahversorgerzentrum ist sehr wichtig für die Gemeindebürger. Neben dem Vollsortiment im Lebensmittelgeschäft ist es mit der Bäckerei und dem Café auch ein Ort der sozialen Begegnungen“, sagt der Bürgermeister. Vor dem Bau des Nahversorgerzentrums musste der Ort zwei Jahre ohne Lebensmittelgeschäft auskommen. „Meine Vorgänger haben beim Nahversorgerzentrum bereits Vorarbeit geleistet und das Grundstück erworben.“ Das Kommunalzentrum vereinigt Altstoffsammelzentrum, das neue Feuerwehrhaus, das 2015 eingeweiht wurde und auch der neue Bauhof soll hier Platz finden. Der Bauhof soll im nächsten Jahr errichtet werden, dabei soll es eine Kooperation mit der Gemeinde Leopoldschlag geben. Für Traxler zählen auch die Sanierungen des Kindergartens und der Schule zu den vielen Höhepunkten seiner Bürgermeisterzeit. Dazu kamen viele Kanalbauten und Straßensanierungen.

„Als Bürgermeister lernt man viele interessante Menschen kennen. Aber man ist auch fast jeden Tag mit schwierigen Situationen konfrontiert“, erzählt Traxler. Ein persönliches Highlight für ihn waren die beiden Landkrimis, die in Windhaag gedreht wurden. „Das war für die Windhaager großartig. Wann hat man schon einmal die Möglichkeit, mit Schauspielern in Kontakt zu kommen und auch bei einem Film mitzumachen.“ Traxler selbst hat in beiden Teilen mitgespielt.

„Schneller Rückzug“

Der Rücktritt ist für Traxler selbst auch ein „schneller Rückzug aus der Gemeindepolitik.“ Eine entscheidende Rolle für sein Ausscheiden aus der Gemeindepolitik sind die „langen und wiederholten Diskussionen um die schwierige Situation des Green Belt Centers. Mir wurde nahegelegt, mich frühzeitig zurückzuziehen. Das habe ich nach kurzer Überlegung dann auch gemacht, um wieder Ruhe in unser Gemeindeklima zu bekommen.“ Traxler hat seine Tätigkeit als Geschäftsführer der Betreiberfirma des im Gemeindebesitz befindlichen Green Belt Centers zurückgelegt. Auch das Sanierungsverfahren und die Schuldenübernahme wurden noch abgewickelt.

„Zeit für Reisen und Sport“

Nach seiner Zeit als Bürgermeister wird Traxler seine Stunden bei der Polizei Freistadt wieder aufstocken. „Ich war sehr gerne Bürgermeister, habe die Arbeit sehr gerne gemacht.“ Trotzdem gibt es einiges, worauf sich Traxler nach seinem Rücktritt freut: „Mehr Zeit für meine Hobbys, Sport, Reisen und weniger Zeitdruck.“ Im November wird er mit Vorträgen über seine Reise nach Uganda starten. Er war im Sommer gemeinsam mit der Pfarre Rainbach in Uganda auf Besuch bei Kaplan Kenneth und wird in mehreren Gemeinden von seinen Eindrücken erzählen. „Ich wünsche meinem Nachfolger alles Gute und freue mich, wenn es für Windhaag gut weitergeht“, sagt Erich Traxler.