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Zivilschutz: Eigenverantwortung ist gefragt

Norbert Mottas, 14.02.2019 19:02

WINKLARN. Sabine Dorner, Bürgermeisterin von Winklarn, ist die neue Bezirksleiterin des Niederösterreichischen Zivilschutzverbandes. Im Interview mit Tips-Redakteur Norbert Mottas erklärt sie, warum es wichtig ist, Vorkehrungen für den Fall der Fälle zu treffen.

Sabine Dorner, Bürgermeisterin von Winklarn und Bezirksleiterin des Niederösterreichischen Zivilschutzverbandes Foto: mott

WINKLARN. Sabine Dorner (ÖVP) folgte Gernot Lechner nicht nur als Bürgermeisterin von Winklarn nach sondern auch als – ehrenamtliche – Bezirksleiterin des Niederösterreichischen Zivilschutzverbandes.

Tips: Hat die Funktion als Bezirksleiterin etwas mit dem Bürgermeisteramt zu tun?

Dorner: Für diese Funktion muss man nicht Bürgermeisterin sein aber ich habe einen großen Bezug zum Zivilschutz weil der Regionalleiter des Mostviertels Franz Zehetgruber mein Bruder ist. Franz ist ein sehr engagierter ehrenamtlicher Mitarbeiter und man lebt das dann auch so. Ich habe auch früher schon ehrenamtlich im Zivilschutz mitgearbeitet. Wichtig ist, dass ich in allen Gemeinden meine Ansprechpersonen habe, die den Zivilschutz in ihrer Gemeinde weiter tragen. Wir sind auch sehr an Freiwilligen interessiert, die Zivilschutzbeauftragte werden wollen. Für diese gibt es Schulungen und Weiterbildungen.

Tips: Was kann der Einzelne tun?

Dorner: Es gibt so viele Dinge, die jeder Gemeindebürger machen kann, um sich selbst zu schützen. Wir wollen die Leute informieren, wie wichtig es ist, durch einfache Maßnahmen sich selbst zu schützen, sollte einmal eine Katastrophe eintreten. Wir wünschen uns das nicht, aber es gibt Naturkatastrophen, die von einer Minute auf die andere kommen – und dann muss man entsprechend handeln. Die Feuerwehr und Einsatzkräfte können nicht gleich zu jedem kommen. Die müssen zuerst das Große erledigen. Je besser ich mich vorbereitet habe, desto sicherer ist es.

Tips: Ist der Zivilschutz genug im Bewusstsein der Bürger verankert, die sich doch auf die Einsatzkräfte verlassen?

Dorner: Ich glaube, der Zivilschutz ist für jeden einzelnen sehr weit weg. Man darf es ihnen aber nicht übel nehmen. Jeder hat seine Arbeit, hat Familie und viele Themen, mit denen er sich beschäftigen muss, die andere Prioritäten haben. Aber einmal „Zivilschutz“ gehört zu haben und sich zu überlegen, was zu tun ist und wo man sich einbringen kann ist schon wichtig. Wenn ich einmal den Lebensmittelvorrat besorgt habe, brauche ich ihn immer nur erneuern. Ich muss mir nur einmal einen Radio mit Batteriebetrieb oder eine Taschenlampe anschaffen und dann schauen, dass ich Batterien habe. Oder einen Camping-Gaskocher.Einen der Familie angepassten Wasservorrat anzuschaffen ist sehr wichtig. Wenn man sich einen größeren Vorrat angelegt hat, dann kann man auch eventuell den Nachbar mitversorgen, der sich weniger Gedanken gemacht hat. Der Zusammenhalt ist in solchen Situationen sehr wichtig.

Tips: Was geschieht im Falle eines totalen Stromausfalls, eines Blackouts?

Dorner: Ist man bei einem Blackout von Strom abhängig, dann geht gar nichts. Dann habe ich kein Radio, kein Handy. Wenn ich dann nichts daheim habe, kann ich auch nicht einkaufen gehen. Ich kann nicht tanken fahren und zu keinem Bankomat gehen.Es gibt viele Einfamilienhäuser, bei denen alles auf Strombasis aufgebaut ist, sogar das Tür-Öffnen oder die Fensterläden. Wenn dann zu ist, dann ist zu. Ich glaube, dass man da eine Absicherung treffen muss, etwa einen anderen Eingang mit Schlüssel.Ich glaube, es ist den Menschen gar nicht bewusst, wie das ist, wenn es keinen Strom gibt. Ich will da nicht schwarzmalen, aber man muss das einmal ansprechen, damit die Leute hellhörig werden Vielleicht versucht der Eine oder Andere einen Tag ohne Strom zu leben, dann weiß derjenige ganz genau, was alles nicht funktioniert.

Tips: Verändert sich der Katastrophenschutzplan im Laufe der Zeit?

Dorner: Derzeit wird der Katastrophenschutzplan überarbeitet und erneuert. Da werden dann wirklich Szenarien durch gespielt – auch andere Situationen, wie zum Beispiel Hochwässer. In diesem Plan stehen alle Kontaktdaten von sämtlichen Einsatzorganisationen. Wichtig sind auch Informationspunkte, wo die Leute hingehen und sich informieren können.

Tips: Wo kann man sich im Detail informieren, welche Zivilschutzmaßnahmen wichtig sind?

Dorner: Es gibt vom Zivilschutzverband Informationsmappen, in denen man sich schon beim Hausbauen informieren kann, wo man vorsorgen kann. Es gibt auch Informationsveranstaltungen in den Gemeinden für die Bevölkerung und auch in der Gemeindezeitung findet man die Informationen. Für Schüler gibt es altersspezifische Zivilschutz-Informationsprogramme.

Informationen im Internet:

www.noezsv.at


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