Mit dem Frühling kommen die Pollen und für viele Menschen wird der Spaziergang im Grünen zur Qual. Der Grund: Heuschnupfen
Der allergische Schnupfen wird im Volksmund auch oft Heu-schnupfen genannt, der Fachbe-griff ist allergische Rhinitis. In Österreich gehen die Experten von rund 1,5 Millionen Pollenallergikern aus. Die Tendenz ist steigend. Heuschnupfen ist eine allergische Erkrankung, die auf einer Überempfindlichkeit gegen die Eiweißkomponenten von bestimmten Pollen beruht. Pollen gelangen während der Gräser-, Baum- oder Kräuterblüte in großer Menge in die Luft und bewirken an den Schleimhäuten der Atemwege, der Nase und an den Augen eine allergische Reaktion. Besonders häufige Ursache überschießender Reaktionen sind die Pollen von Birken, Wiesengräsern, Roggen, Beifuß und Ragweed. Entstehung Das Immunsystem reagiert auf den Eiweißstoff, der sich in den Pollen befindet, wie auf einen Feind und versucht, diesen abzuwehren. In der Folge kommt es zu einer Ausschüttung von Histamin und anderen Substanzen, die Entzündungsreaktionen auslösen und zu den Symptomen von Heuschnupfen über Augenbrennen bis hin zu Husten und Asthma führen. Die Neigung, eine Pollenallergie zu entwickeln, ist bis zu einem gewissen Grad vererbt. Andere Auslöser könnten psychische Faktoren sein, wie das Erleben einer Stresssituation. Etagenwechsel Im Verlauf der Erkrankung kann ein sogenannter „Etagenwechsel“ auftreten. Das bedeutet, dass die Erkrankung, die typischerweise in den „oberen Etagen“ von Augen und Nase beginnt, auf die Lunge übergreift. Dies führt zu allergischem Asthma. Heuschnupfen sollte daher immer von geschulten Medizinern diagnostiziert und behandelt werden. So kann die Entstehung von allergischem Asthma meist verhindert werden. Kreuzallergien Mit den Pollenallergien nehmen auch sogenannte Kreuzallergien zu. So reagieren Pollenallergiker häufig auch auf Nahrungsmittel allergisch, deren Eiweiß in der Struktur jenem ähnelt, das in den Pollen vorkommt, auf die sie reagieren. Wer gegen Gräser allergisch ist, sollte Erdnüsse, Kartoffeln, Roggen, Soja, Weizen und Tomaten mit Vorsicht genießen. Wer auf Birke, Erle oder Hasel allergisch ist, sollte auf Haselnüsse, Mandeln, Paranüsse und Walnüsse verzichten, auch auf Äpfel, Avocados, Birnen, Pfirsiche, Kartoffeln, Kiwis. Wer auf Ragweed reagiert, passt am besten beim Verzehr von Bananen, Gurken und Melonen auf.
Behandlung
„Man kann sich einen Pollenflugkalender zulegen und bereits im Vorfeld mit der Einnahme eines Antihistaminikums beginnen. Vorbeugend hilft auch die Anwendung eines Meerwasser-Nasensprays, um die Nasenschleimhaut zu befeuchten“, rät die Apothekerin Adelheid Tazreiter (Ybbstal-Apotheke). Zur örtlichen Behandlung von Allergien stehen verschiedene Medikamente als Augentropfen, Nasensprays oder Cremen zur Verfügung. In der Regel enthalten sie Antihistamine um der allergischen Entzündung entgegenzuwirken. Eine mögliche Behandlungsmethode stellt auch die Impfkur dar: Dabei bekommt der Allergiker die betreffenden Allergene in allmählich steigender Dosis gespritzt, wodurch das Immunsystem nach und nach lernt, dem Allergen gegenüber toleranter zu werden. Daneben können alternative Therapien wie Akupunk- tur, Homöopathie und Bioresonanz Erleichterung verschaffen. Leider hilft in manchen Fällen nur die Flucht vor den Pollen. Mithilfe der frei zugänglichen Informationen des Pollenwarndienstes (www.pollenwarndienst. at) lässt sich feststellen, wann und wo welche Pollen vermehrt unterwegs sind. Vor Birkenpollen kann man beispielsweise nach Süditalien oder Spanien fliehen. Pollenfreie Zonen findet man auch auf Bergen ab einer Seehöhe von 1.500 Metern und in Bergstollen oder Grotten.
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