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Nach knapp 37 Jahren nun Ende der Milchquotenregelung

Karin Novak, 26.02.2015 08:43

Die Milchquotenregelung wurde in Österreich 1978 eingeführt, um die Überschussproblematik in den Griff zu bekommen. Am 31. März 2015 läuft dieses System nach 36 Jahren und neun Monaten nun aus.

Hubert Buchinger, UBV-Listenerster im Bezirk Waidhofen/Ybbs
Hubert Buchinger, UBV-Listenerster im Bezirk Waidhofen/Ybbs
Die Milchquoten wurden eingeführt, um die Milchpreise stabil zu halten und ein Überangebot am Markt zu vermeiden. Lieferte ein Landwirt mehr Milch, als er laut seiner Quote liefern durfte, musste für die überhöhte Menge eine  Überschussabgabe  bezahlt werden. Allerdings war es möglich, die Kontingente zu erweitern, etwa durch Zukauf von Kontingenten, Zupachtung oder zeitweiliges Leasing. Ab April 2015 die Höhe der Milchproduktion nicht mehr gesetzlich reglementiert. Skepsis für zukünftige Milchpreisentwicklung Aus heutiger Sicht wird das Abschaffen der Quoten einige Veränderungen mitsichbringen. Einerseits können Betriebe nun beliebig viel Milch verkaufen und so auch die Produktion und ihren Umsatz steigern. Andererseits kann durch mögliche größere Milchmengen bei eventuell gleichen oder geringeren Absatzmöglichkeiten Druck auf die Preise entstehen. Hubert Buchinger, Waidhofner Bezirkslistenerster des Unabhängigen Bauernverbands, dazu: „Die meisten Bauern haben sich ihre Milchquote in den letzten Jahren teuer erkauft. Durch das Quotenende wird die Produktion angeheizt werden und sich der Milchpreis wahrscheinlich weiter nach unten bewegen. Betriebe, die in der Milchproduktion bleiben wollen, werden sich gezwungen sehen, weiter zu investieren, oft auf Schuldenbasis. Ich fürchte, viele Bauern werden ihre Stalltüren schließen, was wiederum Arbeitsplätze in der Landwirtschaft vernichtet. Allein in den letzten zwanzig Jahren gingen 217.000 landwirtschaftliche Arbeitsplätze verloren.“ Der Opponitzer Bauernbundobmann Ernst Steinauer ist zuversichtlicher: „Im Berggebiet wird die Anlieferung von Milch nur kaum steigen. Es kommt darauf an, um wie viel die Milchproduktion in Gunstlagen steigt. Wenn es uns gelingt, in Zukunft neue Märkte zu erobern, so dass die Mehranlieferung untergebracht werden kann, hoffe ich, dass es keinen großen Preisverfall geben wird.“

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