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WAIDHOFEN/YBBS. Andreas Plachy, der ehemalige Förster der Stadt Waidhofen, hat für seine SchuleWald GmbH Konkurs angemeldet. Betroffen davon sind der Handel von CBD und Gesundheitsprodukten sowie die Gastronomie im Gasthaus „Zum Halbmond“.

  1 / 2   Die Gösserstube von Pächter Plachy ist geschlossen, die Tanzbar von Hauseigentümer Franz Stressler hat weiterhin freitags und samstags geöffnet. (Foto: Karin Novak)

„Bis im Jänner 2020 liefen die Geschäfte in Steyr, Wels und Amstetten positiv“, gibt Andreas Plachy, der auch Betreiber des Tierparks Buchenberg ist, welcher von der Insolvenz nicht betroffen ist, an. „Der Flag-Ship-Store im Einkaufspark Varena wurde im Oktober 2020 eröffnet und war das bei Weitem attraktivste Geschäft in einem anfangs gut frequentierten Park. Mit Beginn der Pandemie brach die Besucherfrequenz ein. Als Ersatz für dieses Geschäft entschied ich mich für den Standort im Zentrum von Enns. Dieses Geschäft kämpfte von Beginn an mit Personalproblemen und wenig Frequenz, worauf wir es im Juni 2023 geschlossen haben. Ebenso das Geschäft in Amstetten-Ardaggerstraße, das im Zuge der Pandemie bereits im Juni 2021 geschlossen wurde. Das im Juni 2020 eröffnete Geschäft im CCA in Amstetten konnte von Beginn an leider nicht positiv geführt werden, was mit der schlechten Frequenzlage allgemein und speziell mit der schlechten Lage im Einkaufspark verbunden mit hohen Lohnkosten durch ausgedehnte Öffnungszeiten des Parks zusammenhängt. Das ansonsten immer positiv laufende Geschäft in Wels war während der Pandemie von Oktober 2021 bis November 2022 stark negativ. Seit Dezember 2022 läuft es wieder positiv und ist nun das einzige verbliebene drugstores-Geschäft.“

Verdorbene Ware der Hanfläden der Kette „Drugstores“

Im Zuge der hohen Anzahl an Stores vor der Pandemie fiel mit der Schließung der Geschäfte ein hoher Lagerstand an verderblicher Ware an. Warenbestände von weit über 100.000 Euro mussten entsorgt werden. Durch die Stagnation während der Pandemie verschlimmerte sich die Situation und auch nach der Pandemie ließ die Besucherfrequenz auf sich warten, was wiederum dazu führte, dass sehr viele Waren das Haltbarkeitsdatum überschritten haben und entsorgt werden mussten. Dieser Zustand hält bis heute an und führte zu weiteren Waren von rund 100.000 Euro, die verdorben sind.

„Separee“ und „Gösserstube“

Das seit Jahren leerstehende Gasthaus „Zum Halbmond“ wollte Plachy wieder zum Leben erwecken und erhoffte sich hier eine gute Besucherfrequenz, da es nur mehr drei alteingesessene Gasthäuser im Zentrum Waidhofens gibt. Zuerst nahm er das „Separee“ vom Gasthaus-Eigentümer Franz Stressler in Pacht, im Jänner 2023 folgte das Wirtshaus „Gösserstube“. Schwerpunkt war ein tägliches Mittagsmenü nach guter alter Wirtshaustradition sowie ein á la carte Abendgeschäft. Plachy gelang es trotz intensiver Marketingbemühungen nicht, eine ausreichende Gäste-Frequenz zu erzielen. Beides musste nun im Zuge des Konkurses geschlossen werden. Was aus dem Jodelstammtisch jeden ersten Freitag im Monat wird, ist auch noch völlig offen. Lili Lerner, die Initiatorin desselben, ist offen für infrastrukturell gut erreichbare Alternativen. Nicht betroffen von der Schließung von Gösserstube und Separee ist die von Eigentümer Stressler geführte „Tanzbar“, die weiterhin freitags und samstags ihre Pforten öffnet.

Elf Gläubiger, sechs Dienstnehmer, 325.000 Euro

Insgesamt dürften sich die Verbindlichkeiten von Handel und Gastronomie auf 325.000 Euro belaufen und elf Gläubiger sowie sechs Dienstnehmer betreffen. Löhne sollen bereits ab Juni nicht mehr ausbezahlt worden sein.


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