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Pramtaler Sommeroperette: Intendant Harald Wurmsdobler über „unglaublich viel Idealismus“

Alexandra Dick, 11.05.2016 08:00

ZELL/PRAM. Warum die Pramtaler Sommeroperette, veranstaltet vom Salonorchester sINNfonietta, heuer zu einem ganz besonderen Erlebnis für die Besucher wird, verrät Harald Wurmsdobler im Interview. Der Münzkirchner hat nicht nur die Festspielleitung inne, sondern wird auch selbst wieder als Sänger auf der Bühne stehen.

Letztes Jahr in Gasparone zu sehen, steht Harald Wurmsdobler auch heuer wieder auf der Bühne der Pramtaler Sommeroperette. Foto: sINNfonietta

Tips: Zum vierten Mal findet die Pramtaler Sommeroperette heuer im Schloss Zell statt und Sie waren von Anfang an dabei. Worin liegt für Sie die Faszination an diesem Event?

Harald Wurmsdobler: Event ist vielleicht nicht das richtige Wort dafür. Mir ist bewusst – im Angesicht dessen, dass wir in einer Eventkultur leben –, dass ein klassisches Operettenfestival nicht dem Mainstream entspricht. Aber die Operette ist eine Form des musikalischen Unterhaltungstheaters, die in ihren Ursprüngen nicht mit Sozialkritik gespart hat. Dies wollen wir aufgreifen, ohne die Gattung „Operette“ zu verleugnen. Das heißt, es wird auch genug zu lachen geben.

Tips: Wieso haben Sie heuer Leo Falls „Der fidele Bauer“ ausgesucht?

Wurmsdobler: „Der fidele Bauer“ ist die uroberösterreichische Operette schlechthin, spielt sie doch in Oberwang am Mondsee und auch in Wien.

Tips: In der Rolle des Vincenz Lindoberer stehen Sie selbst auf der Bühne. Wie bewältigen Sie diese Doppelbelastung als Sänger und Intendant?

Wurmsdobler: Das ist nicht ganz einfach. Einerseits soll man sich auf die künstlerische Arbeit konzentrieren, andererseits wird man aber oft mit den tatsächlichen Gegebenheiten konfrontiert, wenn etwas nicht klappt. Dann wird man aus der Probensituation herausgerissen. Deshalb vermeide ich auch die ganz großen Rollen bei uns. Als Künstler bin ich ja nicht nur dem Publikum hundertprozentige Leistung und Konzentration schuldig, sondern auch den Kolleginnen und Kollegen.

Tips: Wie viel Arbeit steckt hinter einem solchen Projekt?

Wurmsdobler: Fragen Sie mich nicht! Sagen wir unglaublich viel Idealismus (lächelt).

Tips: Warum wird die Sommeroperette heuer zu einem ganz besonderen Erlebnis für die Besucher?

Wurmsdobler: Ich denke, jede Produktion war bis jetzt ein besonderes Erlebnis für die Besucher. Wir bemühen uns Stücke zu finden, die uns inhaltlich ansprechen. Dann suchen wir nach einer Form, die wir umsetzen können. Das bedeutet, wir bearbeiten die Operetten und stellen unsere eigene Fassung her. Maßgeblich verantwortlich dafür ist unser Dramaturg Claus J. Frankl.

Tips: Wieso die Mischung zwischen regionalen und international bekannten Künstlern?

Wurmsdobler: Das hat verschiedene Gründe. Zum einen wollen wir ganz bewusst in der Region verwurzelt sein. Ich denke, damit schaffen wir die Grundlage für eine hohe Akzeptanz in der Bevölkerung. Zum anderen haben wir ein sehr kleines Budget und können es uns gar nicht leisten, jede Rolle mit internationalen Leuten zu besetzen. Warum sollte ich auf regionale Künstler, die auch international tätig sind, verzichten? Natürlich freut es mich, wenn wir auch einen Kammersänger in unserem Ensemble haben.

Tips: Auch Nachwuchs-Talente haben im Rahmen der Sommeroperette die Chance, vor großem Publikum Erfahrungen zu sammeln.

Wurmsdobler: Das gehört zu unserem Konzept. Wir, ich meine damit das Salonorchester sINNfonietta, sind auch Mitglied im Volksbildungswerk und haben damit einen Bildungsauftrag zu erfüllen. Das passiert einerseits im Streichernachwuchs und andererseits bei den Gesangstalenten aus der Region. Es ist ein gutes Gefühl zu sehen, wie sich diese Talente dann entwickeln.

Tips: Wie schaut Ihre Vision für die Sommeroperette aus?

Wurmsdobler: Wir schauen, dass wir uns schrittweise verbessern und professionalisieren. In vielen Bereichen ist uns das bereits geglückt, vor allem auf und vor der Bühne. Hinter der Bühne gibt es aber sehr viel zu tun. Hier sind wir auf viele helfende Hände angewiesen, die uns ehrenamtlich unterstützen. Manches müssen aber Professionisten übernehmen. Das kostet natürlich Geld. Wir haben heuer einen Verein „Freunde und Föderer der Pramtaler Sommeroperette“ gegründet, der unsere Ideen mittragen soll und hoffen hier auf breiten Zuspruch und Unterstützung, damit sich die Pramtaler Sommeroperette weiterentwickeln kann.

TERMIN

Premiere am Samstag, 4. Juni 2016

Weitere Termine: 11., 12., 18., 19. Juni

Beginn: an Samstagen um 19.30 Uhr, an Sonntagen um 18 Uhr

Vorverkaufskarten zwischen 18 und 36 Euro unter 0664/5931807, unter www.sommeroperette.at/tickets sowie im Schloss Zell/Pram. Weiterführende Informationen auf www.sommeroperette.at


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