„Das ist Theater pur“ - Claus J. Frankl über die Pramtaler Sommeroperette
ZELL/PRAM. Seit 35 Jahren fühlt sich der Wahlberliner Claus J. Frankl als Dramaturg, Regisseur und Darsteller in Operette, Musical und Schauspiel in den Theatern im In- und Ausland zu Hause. Auch auf der Bühne der Pramtaler Sommeroperette im Schoss Zell fühlt er sich wohl. Heuer wird er in Leo Falls „Der fidele Bauer“ in zwei Rollen zu sehen sein.
Tips: Es ist heuer das vierte Spieljahr der Pramtaler Sommeroperette und Sie sind zum vierten Mal dabei. Heuer sind Sie in Zell an der Pram auf und hinter der Bühne im Einsatz. Was ist das Besondere an der Pramtaler Sommeroperette?
Claus J. Frankl: Das Tolle bei der Pramtaler Sommeroperette ist für mich zum einen: das Familiäre. Ich mag es gerne „intim“. Zum anderen, dass es dort keine Trennung gibt zwischen „hinter der Bühne“ und „auf der Bühne“ – wir alle helfen als Ensemble mit, um eine Produktion auf die Beine zu stellen. Das ist Theater pur, wie es meiner Meinung nach sein sollte. Und überhaupt befindet sich das ganze Unternehmen immer noch im Aufbau, was einen besonderen Reiz hat.
Tips: Wie gefällt Ihnen das Ambiente des Schlosses Zell?
Frankl: Das Schloss Zell an der Pram ist wunderschön, der Innenhof ein Traum, da malerisch, gemütlich, unmittelbar und mit einer hervorragenden Akustik.
Tips: Hinter der Bühne sind Sie als Dramaturg maßgeblich am Erfolg der Aufführung beteiligt. Aber auch auf der Bühne stehen Sie Ihren Mann – gleich in zwei Rollen. Wie bewältigen Sie diese Mehrfachbelastung?
Frankl: Es ist überhaupt keine Mehrfachbelastung. Die Arbeit als Dramaturg, der sich um die Fassung kümmert, ist längst abgeschlossen. Was meine Rollen betrifft: Es sind diesmal eher kleine Aufgaben, der Reiz ist vorrangig der Kontrast: Ich spiele einen Großstädter und in den Rückblenden einen Bauern. Das wird Spaß machen.
Tips: Geboren und aufgewachsen in der Festspielstadt Bayreuth, leben Sie seit Anfang der 90er-Jahre in Berlin. Leo Falls „Der fidele Bauer“ spielt im Oberösterreichischen Oberwang am Mondsee. War der oberösterreichische Dialekt für Sie schwierig zu erlernen?
Frankl: Das Gute bei mir ist: Ich spreche von Haus aus überhaupt keinen Dialekt, habe niemals Fränkisch gesprochen, auch nicht Bayreuther Mundart. Ich muss alles komplett neu lernen, jeder Dialekt ist bei mir antrainiert. Auch das Berlinische. Das liegt mir jedoch am besten, da ich mich in Berlin zu Hause fühle und den Dialekt mag.
Tips: Wie erleben Sie – als international bekannter Künstler – die Zusammenarbeit mit regionalen Künstlern und solchen, die noch ganz am Anfang ihrer Karriere stehen?
Frankl: Für mich ist diese Theaterfamilie absolut beglückend. Wir waren alle mal jung und haben unsere ersten Bühnenschritte „gestolpert“. Gerade die Operette lebt davon, dass sie auch jung sein soll, frisch und komödiantisch. Für mich zählt nur, ob die Aufgaben mit Einsatz angegangen werden. Woher sie sind, ist doch völlig unerheblich, wenn die Rollen passen und die Umsetzung stimmig ist. Bei der Pramtaler Sommeroperette habe ich im Laufe der letzten Jahre so viele hochbegabte junge Kolleginnen und Kollegen erleben dürfen. Ein Erfolgsgeheimnis der Pramtaler Sommeroperette ist meiner Meinung nach die Harmonie im Ensemble, die unsere Besucher spüren. Wir lieben die Operette und das, was wir hier dem Publikum präsentieren.
TERMIN
Premiere am Samstag, 4. Juni 2016
Weitere Termine: 11., 12., 18., 19. Juni
Beginn: an Samstagen um 19.30 Uhr, an Sonntagen um 18 Uhr
Schloss Zell an der Pram
Vorverkaufskarten zwischen 18 und 36 Euro unter 0664/5931807, unter www.sommeroperette.at/tickets sowie im Schloss Zell/Pram. Weiterführende Informationen auf www.sommeroperette.at
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