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Eine Welt Kreis Zell an der Pram hilft Familien in Nicaragua mit neuen Energiesparöfen

Alexandra Dick, 21.06.2017 09:34

ZELL/PRAM. Begonnen hat alles mit der Unterstützung des Partnerdorfes Chacaraseca in Nicaragua. Seit mehr als 25 Jahren engagiert sich der Eine Welt Kreis Zell an der Pram nun bereits für Menschen in benachteiligten Ländern. Mit neuen Energiesparöfen setzt der gemeinnützige Verein seine Hilfe für Familien in Nicaragua fort.

Dank des Eine Welt Kreises können mittlerweile mehr als 400 Familien in Chacaraseca ihre Mahlzeiten auf einem Energiesparofen zubereiten. Foto: EWK Zell/Pram

Dort, wo alles begonnen hat, im nicaraguanischen Chacaraseca findet jetzt das beispielhafte Projekt des Eine Welt Kreises (EWK) Zell an der Pram seine Fortsetzung.

Zwei Probleme - eine Lösung

Zur Mittagszeit, wenn es eigentlich nach frisch gekochtem Essen duften müsste, verpesten Rauchwolken die Luft in den Hütten der Menschen in Chacaraseca. Grund dafür sind die offenen Kochstellen in den Häusern. Die Folge: Die Bevölkerung hat mit gravierenden Atemwegserkrankungen zu kämpfen. Die großen Mengen an Brennholz, die zum Heizen benötigt werden, verursachen zudem eine massive Abholzung der umliegenden Wälder. Mit Energiesparöfen mit gutem Rauchabzug wollte der EWK beide Probleme auf einmal lösen. Die ersten Prototypen wurden 2011 angefertigt, die Energieeffizienz von fünf auf 70 Prozent erhöht. Mittlerweile kochen mehr als 400 Familien mit einem dieser Energiesparöfen.

Evaluierung: Rauchküchen – Energiesparofen

Eine Evaluierung des Projekts vom vereinsfremden Bruno Plunger sollte die Entscheidungsgrundlage für eine Weiterführung des Projekts liefern. Der pensionierte HTL-Lehrer und ehemalige Entwicklungshelfer aus Braunau, der auf 40 Jahre ehrenamtliche Tätigkeit bei EZA zurückblickt, war drei Jahre in Papua Neuguinea und sieben Jahre in Nicaragua im Einsatz. Anfang 2017 besuchte er im Rahmen eines Nicaragua-Aufenthalts mehrere Familien im Partnerdorf Chacaraseca. Er verschaffte sich sowohl Einblick in traditionelle Rauchküchen als auch in Häuser, die bereits mit Energiesparöfen ausgestattet sind. Sein Resümee: Die Energiesparöfen stellen zweifellos eine wesentliche Verbesserung für die Familien dar.

Verbesserung: Lebensdauer auf 30 Jahre erhöht

In Anbetracht der gesundheitsschädlichen Belastungen durch den Rauch bei den offenen Feuerstellen, ist es in seinen Augen fast lebensnotwendig, das Ofen-Projekt weiterzuführen. Technisch gibt es aber noch deutliches Verbesserungspotential. Die größten Probleme bei den aktuellen Energiesparöfen sind das schnelle Verrußen der Rohre und die kurze Haltbarkeit der Brennkammer, die sich auf etwa fünf Jahre beläuft. Auch die Materialkosten sind relativ hoch.

Innviertler Know-how

Die Lösung für noch effizientere und langlebigere Energiesparöfen fand Bruno Plunger in der Partnerschaft mit einem Innviertler Ofen-Spezialisten. Lohberger aus Schalchen produziert Schamottsteine, Kochplatte und Abzugsrohr zum Selbstkostenpreis. Die Einzelteile werden, so war es auch beim alten Modell, mit dem Container nach Chacaraseca verschifft. Der Aufbau der Öfen und die Abschlussarbeiten werden von Arbeitern vor Ort durchgeführt. Die Gesamtkosten bleiben gleich, die Lebensdauer erhöht sich jedoch auf 30 Jahre.

Start der dritten Etappe

Diese erfreulichen Nachrichten veranlassten den EWK Zell an der Pram zum Start der dritten Etappe dieses Projekts. Die Komponenten für vorerst 100 Stück Energiesparöfen sind bestellt. Diese werden demnächst per Container nach Nicaragua verschifft. Weitere Infos zum Projekt: www.ewk-zell.at

Termin

Benefizkonzert: French Connection

Freitag, 14. Juli 2017, 20 Uhr

Schloss Zell an der Pram


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