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Waldviertler Sparkasse: Im Spannungsfeld der Digitalisierung

Katharina Vogl, 23.06.2018 18:00

ZWETTL. 2017 war ein turbulentes wie auch erfreuliches Jahr für die Waldviertler Sparkasse, ziehen Vorstandsvorsitzender Franz Pruckner und der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Michael Hag eine positive Bilanz. Dennoch: die Branche ist im Umbruch, was die eine oder andere Umkrempelung erfordert.

V.l.: Michael Hag (Vorstand) und Franz Pruckner (Vorsitzender des Vorstandes); Foto: KaVo
V.l.: Michael Hag (Vorstand) und Franz Pruckner (Vorsitzender des Vorstandes); Foto: KaVo

„2017 war ein turbulentes Jahr, geprägt von einem weiterhin niedrigen Zinsniveau und einem steigenden Aufwand für regulatorische Anforderungen“, fasst Vorstandsvorsitzender Franz Pruckner zusammen. So müsse beispielsweise jedes Telefongespräch mit Kunden aufgezeichnet werden.

Dennoch konnte die Waldviertler Sparkasse Bank AG die betriebswirtschaftlichen Ergebnisse verbessern. Vor allem das Kreditgeschäft boomt. „Im Vorjahr wurden im Einzugsgebiet Waldviertel und Tschechien 150 Millionen Euro an Neukrediten vergeben“, betont der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Michael Hag, in diesem „Kerngeschäft wollen wir auch 2018 weiter wachsen“.

Nicht zuletzt daher rührt auch das Plus von rund vier Prozent beim Betriebsergebnis 2017. Auch die Kundeneinlagen haben sich leicht positiv entwickelt. Trotz dem Fakt, dass es „keine Zinsen gibt, ist ein Wachstum bei den Spareinlagen zu verzeichnen“, so Pruckner.

Mit einer Bilanzsumme von 1,93 Milliarden Euro (Plus von knapp vier Prozent gegenüber dem Vorjahr) ist die Waldviertler Sparkasse die zweitgrößte Sparkasse in Niederösterreich.

Digitalisierung

Das Bankwesen befindet sich im Umbruch, „die Digitalisierung führt zu Lasten von Filialen“, damit gehen auch Überlegungen einher, welche Standorte wirtschaftlich noch tragbar sind, erläutert Pruckner. In den letzten Jahren habe man jedes Jahr eine Schließung vornehmen müssen, etwa in Schwarzenau, Bad Großpertholz und Gutenbrunn. Dafür konnte man 2017, nach dem Rückzug einer ansässigen Bank in Schrems, dort eine neue, voll ausgestattete Filiale eröffnen.

„Mit den Schließungen sind keine Kundenverluste verbunden, im Gegenteil“, betont Pruckner, schließlich bleibe die Automateninfrastruktur weiter erhalten und für Beratung nehme man erfahrungsgemäß einige Kilometer in Kauf. Von insgesamt 91.200 Kunden in den 40 Filialen im Waldviertel und in Tschechien vertrauen mittlerweile 18.788 Menschen „George“, dem „modernsten Onlinebanking“ , Tendenz steigend.

Jubiläumsjahr 2019

2019 hat die Sparkasse allen Grund zum Feiern: Zum einen den 200 Jahre alten Gründungsgedanken in Österreich und zum anderen feiern alle sieben tschechische Filialen das 25-jährige Jubiläum. „Es ist einiges geplant, aber noch wollen wir keine Überraschung vorwegnehmen“, so Pruckner. 

Waldviertler Sparkasse: Zahlen und Fakten 2017

Bilanzsumme: 1,93 Mrd Euro (+ 3,59% gegenüber dem Vorjahr)

Betriebsergebnis: 11,834 Mio. Euro (+4,17%)

Kundeneinlagen: 1,482 Mrd. Euro (+5,15%)

Kunden: 91.200 Kunden (Neukundenzuwachs: 2600)

aushaftende Kreditvolumen: 1,257 Mrd. Euro (+5,43%)

422 Mitarbeiter

40 Filialstandorte (davon 7 in Tschechien)


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