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Mehr Brau-Gerstenernte von den Waldviertler Landwirten fürs Zwettler Bier wünschenswert

Leserartikel Eva Leutgeb, 16.08.2019 12:00

WALDVIERTEL. Rohstoffe aus der Region sind ein zentrales und essenzielles Thema. Die Brauerei Zwettl selbst ist durch langjährige Abnahmeverträge bei Hopfen und Braugerste gut abgesichert, will sich aber noch weiter in der Region einbringen. „Aktuell können wir leider nicht unseren gesamten Bedarf an Braugerste im Waldviertel abdecken - würden das aber gerne tun“, sendet Karl Schwarz klare Signale an die regionale Bauernschaft.

Zwettler Braumeister Heinz Wasner, Karl Schwarz - Inhaber der Traditionsbrauerei - und Alfred Sturm - Obmann der Erzeugergemeinschaft Edelkorn; Fotocredit: Christoph Kerschbaum
Zwettler Braumeister Heinz Wasner, Karl Schwarz - Inhaber der Traditionsbrauerei - und Alfred Sturm - Obmann der Erzeugergemeinschaft Edelkorn; Fotocredit: Christoph Kerschbaum

Momentan sind es mehr als 100 Landwirte der Erzeugergemeinschaft Edelkorn, die für das Zwettler Bier im Waldviertel die Braugerste anbauen. Die Sommer-Braugerste gilt als eine hochwerte und zunehmend anspruchsvolle Kultur. Regionstypischer Geschmack ist seit jeher eines der Erfolgsrezepte der Waldviertler Privatbrauerei Zwettl. Das setzt voraus, dass die für das Bierbrauen nötigen Zutaten Hopfen, Braugerste und Brauwasser aus der Region stammen. Das Waldviertel bringt dafür nach wie vor sehr gute Voraussetzungen mit. So wurde eben die Ernte der Braugerste im Bezirk Waidhofen an der Thaya wirklich zufriedenstellend abgeschlossen. Dank der langjährigen, intensiven Kooperation mit der Erzeugergemeinschaft Edelkorn, die Landwirte der Region vereint, kann Zwettler den Großteil seines Bedarfs an Braugerste „vor der Haustüre decken“. Mehr als hundert Landwirte bauen auf rund 500 Hektar im Rahmen von „de-facto-Vertragslandwirtschaft“ für die Traditionsbrauerei Sommergerste an. Heuer verarbeitet die Privatbrauerei Zwettl 1.600 Tonnen Waldviertler Braugerste zu „bierigen Spezialitäten“. „Wir fühlen uns einerseits der Region und ihren Bauern und andererseits unseren Konsumenten verpflichtet, die exakt den regionstypischen Geschmack des Waldviertels bei jedem Zwettler Bier schätzen“, so Karl Schwarz, Inhaber der Privatbrauerei Zwettl. „Wir heben uns dank der regionalen Rohstoffe geschmacklich klar ab.“ 

2019 war ein „außergewöhnliches Jahr“ für Getreideanbau

Das zuerst früh sehr warme Klima im Frühjahr, der verregnete und kalte „Wonnemonat“ Mai sowie die Hitze- und Trockenperiode im Juni gingen - so Alfred Sturm, Obmann der Erzeugergemeinschaft Edelkorn – „nicht spurlos an der Sommergerste vorüber“. So lag der Erntezeitpunkt heuer erstmals nach jenem anderer Getreidesorten wie beispielsweise Weizen. Qualität und Ertrag liegen „im guten langjährigen Durchschnitt“, dennoch wird laufend an neuen, sich den verändernden klimatischen Bedingungen gut anpassenden Sorten geforscht. Heuer wurde erstmals eine neue Sommergerstensorte namens ESMA angebaut, die vom Braugersten-Sorten-Komitee empfohlen wurde. Das Braugersten-Sorten-Komitee, bestehend aus Mälzern, Brauern und Vertretern der Landwirtschaftskammer, macht jährlich Vorschläge, welche Sorten regionstypisch gute Erträge bringen.

Österreich ist „eines der südlichsten Braugerste Anbau-Gebiete“

Österreich ist eines der südlichsten Länder, in denen Sommergerste - die sich besonders gut zum Bierbrauen eignet - angebaut wird. Lange Hitzeperioden und Trockenheit setzen der Sommergerste zu. Der Einsatz von Wintergerste wird für Bierbrauer daher zunehmend zur Alternative. Auch weil Sommergerste vermehrt anderen Getreidesorten weicht: Allein in Niederösterreich gingen die Anbauflächen in den letzten Jahren um ein Drittel zurück.

Ziel: Braugerstenanbau in Österreich aufrechterhalten

Um den Anbau von Sommerbraugerste in Österreich am Leben zu erhalten, sind daher gemeinschaftliche Anstrengungen aller Partner nötig: „Es braucht Brauereien, die bereit sind, langjährige Verträge mit den Landwirten einzugehen und entsprechend zu entlohnen“, weiß Karl Schwarz seine Verantwortung einzuordnen. Er schließt mehrjährige Lieferverträge mit der Erzeugergemeinschaft Edelkorn ab, bezahlt einen „Waldviertel-Bonus“ und garantiert die Abnahme der Erntemengen. Alfred Sturm weiß: „Auch Landwirte profitieren vom Anbau von Sommergerste, ist diese doch im Rahmen der Fruchtfolge wertvoll“. Und weiter: „Unsere gemeinsame Anstrengung gilt der Erforschung neuer Sorten, die sich den veränderten klimatischen Bedingungen anpassen können und dabei gute Erträge liefern. Auch die Entwicklung braufähiger Wintergerste kann ein Teil der Lösung sein.“


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