Landessieger: Flüchtlingsinitiative ist der "Ort des Respekts" in NÖ
GROSS GERUNGS/LANGSCHLAG. 800 Projekte und Initiativen wurden im Zuge der österreichweiten Kampagne als „Orte des Respekts“ eingereicht, viele davon erfüllten alle Teilnahmekriterien und eine wurde schließlich Landessieger von Niederösterreich: Die Initiative „Willkommen MENSCH! in Groß Gerungs und Langschlag“! Die Auszeichnung erfolgte gestern, am 21. September 2016.
Dem angesprochenen Verein ist es gelungen, mehr als 100 Menschen zu motivieren, sich an der gelungenen Integration der angekommenen Flüchtlinge zu beteiligen. Vereinsobmann Gerhard Fallent nahm am 21. September von Lena Doppel, geschäftsführender Präsidentin vom Verein Respekt.net sowie Karl Jungwirth, Landesdirektor UNIQA Niederösterreich als Auszeichnung die „Ort des Respekts“-Tafel entgegen. Das Preisgeld in der Höhe von 2000 EUR kommt dem Projekt zugute.
„Was zuerst ein Gedanke, dann ein Bedürfnis und zu Beginn ein Projekt war, ist heute eine voll ausgebaute Organisation mit klaren Arbeitskreisen und Aufgabenbereichen,“ beschreibt Vereinsobmann Gerhard Fallent die Entwicklung der Initiative „Willkommen MENSCH! in Groß Gerungs und Langschlag“.
Über 100 Menschen im Einsatz
In den beiden Gemeinden sind inzwischen mehr als hundert Menschen aktiv und gestalten die positive Integration von rund fünfzig Flüchtlingen, die in organisierten und privaten Unterkünften leben. Arbeitskreise für Bildung/Sprache, Gesundheit, Wohnraumbeschaffung, Veranstaltungen, Öffentlichkeitsarbeit/Kommunikation, Sachspenden und Netzwerken wurden gegründet. Außerdem finden regelmäßig Ausflüge und gemeinschaftliche Aktivitäten statt, denn „unserer Erfahrung nach ist es viel einfacher, die Menschen vom Sinn der Integrationsarbeit zu überzeugen, wenn sie selbst direkten Kontakt mit Flüchtenden haben“, so Fallent. Der erlebte Respekt gebe den Mitarbeitern und den Geflüchteten viel Kraft.
„Was diese Initiative in kurzer Zeit aufgebaut und erreicht hat, ist beachtlich. Die Bürger von Groß Gerungs und Langschlag zeigen vor, wie viel in kleinen Ortschaften und fern vom Speckgürtel einer Großstadt möglich ist“, begründet Lena Doppel die Wahl der Jury.
Großes Lob erntete bei der Preisübergabe das Projekt auch von UNIQA Landesdirektor: „Als gebürtiger und gelernter Waldviertler weiß ich, wie stark das Gefühl der Zusammengehörigkeit hier ist.“
Über 800 Projekte eingereicht
Im März wurde die Bevölkerung dazu aufgerufen, jene Orte aus ihrem Umfeld zu benennen, an denen Menschen etwas Besonderes für ihre Umwelt tun sowie das Zusammenleben in unserer Gesellschaft positiv gestalten. In nur drei Monaten wurden mehr als 800 Projekte eingereicht. In einem mehrstufigen Verfahren wählten Experten die Herausragendsten aus und legten sie einer hochkarätigen Jury zur finalen Abstimmung und Wahl der Landessieger sowie des Bundessiegers vor. Am 12. Oktober wird im Rahmen einer Pressekonferenz und des „Orte des Respekt“-Abschlussfests der Gesamtsieger verkündet. Dieser erhält zusätzlich ein Preisgeld in der Höhe von 10.000 Euro, das – ebenso wie das lokale Preisgeld – wieder in das Projekt investiert werden muss.
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