Aktion Erdäpfelpyramide: „Das Urige und Erdige ist wichtig“
RAPPOTTENSTEIN. 3500 Stück Erdäpfelpyramiden wurden heuer im Zuge der „So schmeckt Niederösterreich“-Initiative aufgestellt, sechs davon - unter der Federführung der Bäuerinnen im Gebiet Groß Gerungs - in den Volksschulgärten im Waldviertler Hochland. Damit setzen sie einmal mehr einen Schritt in Richtung Bewusstseinsbildung.
Man nehme ein paar Bretter, Erde, Saatgut und schon hat man die wichtigsten Komponenten für die Erdäpfelpyramide beisammen. Eine einfache Methode, um auf wenig Raum kiloweise Erdäpfel zu kultivieren und zu ernten. „Uns Bäuerinnen geht es vor allem darum, Bewusstsein für regionale und saisonale Lebensmittel zu schaffen. Es geht um die praktische Erfahrung, das Angreifen und Selbermachen. Die Kinder sollen lernen, wie man anbaut, sollen sehen, wie etwas gedeiht“, erläutert Andrea Wagner, Gebietsbäuerin Groß Gerungs, die am 15. Mai, zu einem gemeinsamen Fototermin in die Volksschule Rappottenstein lud.
In den letzten Wochen wurden neben Rappottenstein in den Volksschulen Arbesbach, Altmelon, Langschlag, Groß Gerungs und Etzen in Zusammenarbeit den Gemeinden des Waldviertler Hochlandes die Pyramiden aufgestellt und bepflanzt.
Den Kindern hat es in jedem Fall gefallen, sie waren mit Begeisterung bei der Sache. Dies bestätigt auch der Stellvertreter der Landeshauptfrau, Stephan Pernkopf (VP), der ebenfalls in Rappottenstein vorbeischaute. „Das Urige und Erdige zu leben, ist wichtig. Als Kinder auch zu erleben, wie etwas produziert wird. Auch mein kleiner Sohn sitzt jeden Tag zwei Stunden beobachtend vor dem Hühnerstall, das freut mich ganz besonders“, so Pernkopf.
Im September wird dann in den Schulen gemeinsam geerntet und verkocht. Und auch das ist Lernen – die Vermittlung von lebensnahem Wissen.
Eigenes Schulfach: Lebensmittelkunde
Die Bäuerinnen setzen sich übrigens für ein Schulfach „Lebensmittelkunde“ ein, wo dieses Bewusstsein noch vertieft werden soll. „Das ist ebenso wichtig wie IT, zum Beispiel zu wissen was es heißt, wenn ein Lebensmittel aus Übersee kommt“, ist Andrea Wagner überzeugt. Zudem habe das praktische Arbeiten draußen auch einen gewissen therapeutischen Effekt.
Und wie übrigens in der Runde preisgegeben wurde: eine Runde Erdäpfel schälen soll eine Stunde Ergotherapie ersetzen, schon gewusst?
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