"3-Generationen-Kochbuch": Vom Schweinsbratl bis zum Tofu

Gisela Toth schneidet gerade die ausgekühlte Maroni-Torte durch - denn diese liebt die gesamte Familie. Und die 77-Jährige wiederum liebt es, ihnen kulinarisch eine Freude zu bereiten. Im Bild oben sind zudem noch ein selbstgemachter „Quittnkas“ (Dose), eine gesunde Obstnascherei, und kleine saftige Mohnzelten zu sehen. Daneben am Blech trocknet gerade das hausgemachte Ingwersalz.

Giselas Kochtalent kommt nicht von ungefähr, auch ihre Mutter, jahrzehntelang als Wirtschafterin in Wien tätig, galt als ausgezeichnete Köchin. Ihre alten Rezepte prägten bereits die ersten beiden Kochbücher von Gisela Toth „Strudl und Sterz“ und „Die besten Rezepte und Tipps aus meinem Erfahrungsschatz“. Als die 77-Jährige an ihre Familie mit der Idee herantrat, ein 3-Generationen-Kochbuch herauszugeben, bedurfte es erstmals ein wenig an Überredungskunst. Bald aber waren alle Feuer und Flamme für das Projekt.

Man nehme die deftige, verwurzelte Küche von Gisela Toth, gebe kreative, vegetarische und international angehauchte Elemente von Tochter Barbara hinzu und würze es mit schnellen und simplen Rezepten der Enkelkinder Victoria, Julian und Konstantin – fertig ist das 329 Seiten umfassende Gemeinschaftswerk, dass vor Weihnachten 2017 gedruckt wurde.

Kulinarisch aufgeschlossen

„Ich bin kulinarisch doch eher bodenständig, meine Tochter reduziert Fett und Zucker oder lässt zum Beispiel den Speck bei den Krautfleckerln weg“, meint Gisela Toth. Auch wenn sie ihrer Linie treu bleibt, trifft dann und wann auch mal der Tofu auf gebratenes Gemüse oder auf ein Erdäpfelgulasch.

Aufgeschlossen sei sie in jedem Fall, gleichzeitig legt sie großen Wert auf Qualität oder naturnahe Produkte. So sei ihr eine selbstgemachte Rahmsuppe mit gerösteten Erdäpfeln lieber, als ein, in altem Öl frittiertes, Schnitzel im Restaurant. In ihrem Garten, wo statt Schneckenkorn nur Brennesseldünger zum Einsatz kommt, wachsen allerlei Kräuter und Gemüse. Diese verleihen nicht nur Gerichten wie dem toskanischen Schweinsbraten die perfekte Note, auch verschiedene Würzmischungen werden daraus gezaubert, so etwa ein Tomaten-, oder ein Lorbeergewürzsalz oder ein Kräuteröl, deren Zubereitung im Buch nachzulesen sind.

Kriegsrezepte

Ein Kapitel widmete sie auch den Kriegsrezepten unter dem Motto „Gegen das Wegwerfen von Lebensmitteln“. Sterznudeln, ein Striezel ohne Ei, eine Grieß- oder Erdäpfeltorte findet sich dort. Tipps und Küchengeheimnisse rund um die Verwertung von altem Brot, dem Einsatz eines Bratenthermometers für ein perfektes Roastbeef oder dem Ei sparen beim Backen runden das 3-Generationen-Kochbuch ab. Einen kleinen Vorgeschmack bieten diese zwei Rezepte, dass die ältere und die nachfolgende Generation vereint.

Rezept: One-Pot-Pasta

Dieses Gericht ist der Renner für alle abwaschfaulen Menschen oder auch für Besitzer kleiner Küchen, denn diese Pasta wird mit nur einem Topf gezaubert und ist binnen Minuten fertig: Zwiebel in dünne Scheiben schneiden, Knoblauch hacken, Tomaten, Paprika und Basilikum in kleine Stücke schneiden. Nudeln und restliche Zutaten in einen Topf geben, mit kochender Gemüsebrühe übergießen. Rund fünf bis sieben Minuten zugedeckt kochen lassen, dabei mehrmals umrühren. Vom Herd nehmen, zwei Minuten ohne Deckel rasten lassen. Nochmals abschmecken, mit geriebenen Parmesan servieren.

Rezept: Sachertorte (mit Kaffee)

Butter, Dotter, Staubzucker und Vanillezucker rund fünf Minuten abtreiben, dann die erweichte Schokolade und die Zitronenschale sowie das mit Backpulver vermischte Mehl und den Milchkaffee untermengen. Dann den - mit Kristallzucker steif geschlagenen - Schnee untermengen. In einer befetteten Tortenform bei 180 Grad rund 50 Minuten backen. Auskühlen lassen, durchschneiden und mit Marillenmarmelade füllen sowie die Außenseiten bestreichen und mit Schokoladeglasur überziehen.

Kontakt

Erhältlich ist das Kochbuch bei Gisela Toth in Häuslern 10 (0664/73662104) oder bei Andrea Steinbrunner in der Germser Seifenmanufaktur (3920 Schulgasse 239) um 22 Euro.