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Jahrhundertprojekt in Schwarzenau

Leserartikel Eva Leutgeb, 24.02.2020 08:51

SCHWARZENAU. Die Gemeinde Schwarzenau hat die Bürger angeregt, sich an der Planung des neuen Gemeindezentrums zu beteiligen. Eine überparteiliche Interessensgemeinschaft  hat Einzelgespräche und eine öffentliche Veranstaltung durchgeführt.

Die Interessengemeinschaft Bürgerbeteiligung mit den Protagonistinnen Christine Weissenberg, Elisabeth Wappelshammer, Iris Lindner (sitzend von rechts) sowie Martina Proksch-Weilguni (Mitte, rote Bluse) und den meisten Anwesenden des Arbeitstreffens. Foto: Küntzel

25 Personen nahmen an der überparteilichen Veranstaltung am teil, diskutierten und bewerteten die bisherigen Ergebnisse und ergänzten neue Ideen und Wünsche in Bezug auf das neue Gemeindezentrum

 „Jahrhundertprojekt“ des neuen Gemeindezentrums

An der Moderation und der Präsentation war das ganze Kernteam der Interessensgemeinschaft beteiligt und alle Teilnehmenden diskutierten lebhaft aus verschiedensten Perspektiven über die Zukunft des Gemeindezentrums. Die Stimmung war von konstruktiven Beiträgen und gegenseitigem Wohlwollen getragen. Die Kaminstube Zlabinger trug dazu bei, dass diese Veranstaltung in einem sehr förderlichen Rahmen stattfinden konnte.

Inputs und Ideen

Bürgerbeteiligung braucht auch fachliche Anregungen. Zentral waren daher Beiträge von Martina Proksch-Weilguni zum Wert von Bürgerbeteiligung bei solch großen Projekten und von Iris Lindner zu Fragen, die bei der architektonischen Gestaltung eines neuen Gebäudes berücksichtigt werden sollten. Wie passt das neue Gebäude bezüglich Gliederung oder Dachkonstruktion zwischen die neugotische Kirche und das Renaissance Schloss? Die anschließende Diskussion ergab, dass der Innenhof vielfach genutzt werden sollte, vom Spielplatz mit Brunnen und konsumfreien Sitzgelegenheiten bis zu einer Radfahrstation mit Ladestation für eBikes. Das geplante Café könnte einen Dachgarten mit Blick aufs Schloss bekommen, und es strömten die Ideen für verschiedenste Freizeitnutzungen. Für das Innere des Komplexes wurden leistbare Wohnungen für junge Leute und Familien als vordringlich erachtet wie auch eine vielfältige Nahversorgung mit Lebensmitteln und Dienstleistungen. Für die Jugend wurde der Erhalt eines abendlichen Treffpunktes für sinnvoll erachtet, wobei das bestehende Gewölbe des alten Pferdestalls, in dem noch das Lokal „Desperados“ untergebracht ist, auf seinen möglichen Erhalt bautechnisch überprüft werden sollte.  Am Ende schlug eine Teilnehmerin vor, demnächst noch mehr Bürger mittels eines Fragebogens mit einzubeziehen. Die Kerngruppe der Interessensgemeinschaft hat diesen Vorschlag aufgegriffen und sendet demnächst eine Umfrage an alle Schwarzenauer Haushalte als Beilage der Zeitung Tips.

Nächste Schritte

Als nächstes steht die Übergabe der aufbereiteten Ideensammlungs-Ergebnisse an Bürgermeister Karl Elsigan (ÖVP) als oberste kommunale Instanz für das Bauwesen ins Haus. Die Interessensgemeinschaft freut sich, wenn der Gemeinderat anschließend die Ideen diskutiert. Es liegt auf der Hand, dass mancher Wunsch der Bürger an der Realität scheitern wird, wie zum Beispiel der Wunsch nach einem Architektenwettbewerb, aber solche Diskussionen bewirken vor allem eines: sie stärken den überparteilichen Zusammenhalt in der Gemeinde und die Identifikation mit dem neuen Gemeindezentrum. Für weitere Veranstaltungen in diesem Sinn wird ein Projekt der Dorferneuerung sorgen.

Repräsentativer Bürger-Querschnitt

Die Interessengemeinschaft Bürgerbeteiligung in Schwarzenau legt größten Wert auf Unabhängigkeit und Überparteilichkeit. Beim Treffen waren nicht nur amtierende Gemeinderatsmitglieder von ÖVP und SPÖ, sondern auch jeweils ein Kandidat von den Grünen und der FPÖ, die es (diesmal) nicht ins Amt geschafft haben, anwesend. Ebenso war der Dorferneuerungsverein vertreten. Das Spektrum der interessierten Bürger reichte vom Landwirt zur Lehrerin, vom Ökonomen zum Ökologen, vom Pensionisten bis zur selbständigen Unternehmerin, vom Arbeitslosen zur Akademikerin, im Alter von dreißig bis siebzig.


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