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Groß Gerungser Arzt appelliert an Politiker: „Die meisten von uns haben keine Schutzausrüstung“

Leserartikel Eva Leutgeb, 17.03.2020 08:18

GROSS GERUNGS/NÖ. Mit einem Appell und Hilferuf richtet sich der in Groß Gerungs niedergelassene Allgemeinmediziner Alexander Pesendorfer an die Politik, unter anderem an Markus Kienast (Bürgerliste GERMS): „Die meisten von uns haben keine Schutzausrüstung. Ebenso wenig wie unsere Angestellten, für die wir verantwortlich sind. Glauben Sie mir, wir haben versucht, diese Ausrüstung zeitgerecht zu bekommen, es war unmöglich, für fast alle von uns“, zeigt Pesendorfer diesen Missstand auf.

Zu wenig Schutzausrüstung für Ärzte; Foto: ldutko/Shutterstock.com
Zu wenig Schutzausrüstung für Ärzte; Foto: ldutko/Shutterstock.com

Alexander Pesendorfer hat mit 60 weiteren Ärzten einen Mahnruf an die Verantwortlichen verfasst. In Groß Gerungs wurde die Situation offenbar bis auf Weiteres mit Ressourcen der Feuerwehr entschärft. Wie lange der Vorrat hält, ist derzeit nicht bekannt. Die Ärzte können diese weder selbst besorgen, noch würden sie von der Regierung damit versorgt. Gesundheitsminister Rudolf Anschober  (Die Grünen) hat gerade verkündet, dass ein Großteil des Corona-Ansturms über die niedergelassenen Ärzte abgewickelt werden soll.

Täglicher Kontakt mit 200 Kranken ohne Schutz

Pesendorfer hat klargestellt, dass andere Ärzte, die den Appell gezeichnet haben weiterhin ohne jeglichen Schutz dastehen. „Wir stehen in der allerersten Reihe, wir haben täglich Kontakt mit bis zu 200 Kranken. Ohne Schutz ist es fast unvermeidlich, dass viele von uns eher früher als später mit Covid-19 in Kontakt kommen und entweder krank werden oder zumindest in Quarantäne müssen. Es handelt sich hier um ein gravierendes und nicht wiedergutzumachendes Versäumnis der Politik im Kampf gegen das Coronavirus. Dieser Fehler kann das Ausmaß der Katastrophe, die uns droht, ganz gewaltig vergrößern, und die Währung, mit der wir hier rechnen, sind Menschenleben. Es sollte für die Politik oberstes Gebot sein, uns Ärzte und das Pflegepersonal in Zeiten einer solchen gesundheitlichen Bedrohung einsatzfähig, heißt gesund, zu halten“, so Pesendorfer.


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