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Willi Stöcklhuber gibt seine Funktion im Benefizverein Waldhausen mit Jahresende ab

Leserartikel Eva Leutgeb, 17.12.2020 07:00

WALDHAUSEN. Er hat vielen Menschen eine Freude bereitet und zu ein wenig mehr Glück verholfen. Willi Stöcklhuber hat am 2.2.2002 als „One-Man-Show“ begonnen. Das Herz hat er am rechten Fleck. Aber genau auf dieses muss er jetzt achtgeben. Deshalb zieht er sich mit Ende Dezember dieses Jahres aus gesundheitlichen Gründen aus dem Benefizverein Waldhausen zurück.

Willi Stöcklhuber und Sängerin Monika Martin Foto: Tips
Willi Stöcklhuber und Sängerin Monika Martin Foto: Tips

Auf die Frage, ob er dem Verein auf irgendeine Art und Weise erhalten bleibt, antwortet Willi Stöcklhuber: „Ich muss mich ganz zurückziehen, wenn ich ein wenig mithelfe, bin ich wieder mitten drinnen mit Vollgas. Es fällt mir sehr schwer, aber es muss sein. Mit Obmann Klaus Neumüller wird ein neues Team geformt.“ Die letzten drei Spendenübergaben hat Willi noch vor Weihnachten übergeben.

Wie alles begann

Es war im Jahr 2000, als Willi Stöcklhuber die Zellberg Buam in Moniholz im Gasthaus Bock spielen gehört hat. „Ich hatte lange nicht den Mut, diese Volksmusikgruppe zu holen. Ein Jahr lang habe ich die Visitenkarte mit mir herumgetragen. Irgendwann habe ich mir mit einem Stamperl Schnaps Mut gemacht und angerufen.“ Ob es ein Zufall war oder nicht, die ständig ausgebuchte Musikgruppe hatte einen Termin frei, weil jemand ausgefallen war.

Die Suche nach einer Bühne

Jetzt hatte Willi Stöcklhuber zwar seine Wunsch-Musikgruppe, aber noch keinen Auftrittsort. Angefragt hat er im Gasthaus Welt in Voithschlag. Schließlich hat er die Mehrzweckhalle bekommen – und die ist ihm dann auch noch kostenlos für den guten Zweck zur Verfügung gestellt worden. „Dann habe ich noch eine Vorgruppe gesucht, die ich mit dem Waldlandecho gefunden habe. Und im ersten Jahr konnte gleich ein Reingewinn von 7.222 Euro erzielt werden“, freut sich Stöcklhuber. Damit wurde unter anderem in Sallingberg ein Zubau an die Arztpraxis für Eltern mit behinderten Kindern gemacht.

Chance für viele Jungtalente

Zahlreiche Prominente waren bei den jährlichen Benefizgalas zu Gast. Monika Martin, Melissa Naschenweng, Jonny Hill, die Stoakogler, die Edelseer, die Mayrhofner und viele andere holte Willi Stöcklhuber auf die Bühne, um den vielen Spendenden etwas zu bieten. Darüber hinaus war es auch stets ein Sprungbrett und eine Chance für viele Jungtalente, die ebenso den Abend mitgestalteten.

Sponsoren sind wichtig

Der Benefizverein spendet an Menschen im Raum Zwettl und Umkreis. Und ohne die wichtigen, vielen Sponsoren gäbe es keine Freude bei Menschen, die Hilfe brauchen. Zu den Benefizgalas kommen sogar Besucher aus Wieselburg. Die letzte Gala, die abgesagt wurde, brachte trotzdem eine Spendensumme von 22.000 Euro ein. Damit werden Therapien bezahlt, Kindersparbücher angelegt und Menschen in finanzieller Not unterstützt. „Franz Eckl ist unser Vertrauensanwalt, der uns sehr unterstützt. Er ist einer unserer stärksten Sponsoren und hilft, wenn wir rechtlich etwas brauchen. Ein starker Partnerbetrieb ist auch der Sonnseitnhof“, weiß Willi Stöcklhuber alle Sponsoren zu schätzen, „ich prüfe bei Spenden immer alles im Vorhinein.“ Unterstützt wird Willi Stöckl-huber mittlerweile von 80 Freiwilligen. „Die Kinder von uns sind da sehr reingewachsen in den Verein“, erzählt Willi, „bei den Familien Bichl und Hofstetter helfen alle mit.“ Aber auch seine Lebenspartnerin gibt ihm viel Kraft, wenn er „Tiefpunkte“ hat und die vielen Freunde vom Team unterstützen ihn ebenso. Ganz besonders schätzt Willi die Gemeinden Waldhausen, Bad Traunstein und Arbesbach, die mit Kartenvorverkauf oder Foldern und mehr sehr unterstützen, ebenso die Feuerwehren Bad Traunstein, Waldhausen und Sallingberg. Und schließlich lobt Stöcklhuber auch sämtliche Medien, die darüber berichten.

Auf Luxus verzichten

Aus all den Schicksalsschlägen hat Willi eines gelernt: „Bescheiden bleiben und schätzen, was man hat, und nicht nach oben hin streben. Man braucht keinen Luxus. Das ist ein Punkt, wenn man sich die ganzen Schicksalsschläge anschaut.“ Und eines kann Willi Stöcklhuber Menschen, die es sich leisten können, auch noch mitgeben: „Auf ein bisserl Luxus und teure Geschenke verzichten, für Vereine spenden, wie zum Beispiel Down-Syndrom, Autismus und so weiter.

Ein Erlebnis rührt zu Tränen

Viele berührende Ereignisse hat der „Mann mit dem großen Herzen“ schon erlebt. Darunter fällt auch die allererste Gala, weil sie gleich so ein toller Erfolg war. Ein besonderes herzliches Erlebnis hatte Willi mit einer schwer kranken Frau. Diese konnte aufgrund ihrer Krankheit nicht mehr nach Waldhausen kommen, hätte aber Monika Martin so gerne gesehen. „Ich habe die Agentur angeschrieben und Monika Martin hat ja gesagt. Sie macht das gerne, aber ohne Medien“, erzählt Stöcklhuber, „um 15 Uhr sind wir zu dieser Frau gefahren. Sie hat nicht gewusst, dass wir kommen. Wir sind in die Küche gegangen. Als die Schwerkranke alte Frau Monika Martin sah, hat sie sich sehr gefreut. Sie haben sich dann eine Stunde unterhalten. Da habe ich vor Freude geweint.“ Drei Wochen später ist die kranke Frau dann gestorben. – Aber Willi hat ihr einen letzten großen und unbezahlbaren Wunsch erfüllt.


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