Bürgerinitiative fordert bei waldviertelpur: "Das Waldviertel darf nicht unter die (Wind)Räder kommen"
WIEN/WALDVIERTEL. Wie auch bereits im vergangenen Jahr nutzten die vereinigten Waldviertler Bürgerinitiativen, die sich gegen Windkraftanlagen in naturnahen Wäldern des Waldviertels einsetzen, die Eröffnungsfeier von waldviertelpur als Plattform, um auf ihr Anliegen aufmerksam zu machen.
Vertreter von 12 Waldviertler Bürgerinitiativen wendeten sich mit einem dringenden Appell direkt an VP-Landeshauptmann Erwin Pröll und VP-Landesrat Stephan Pernkopf. Der Landeshauptmann pflichtete bereits im vergangenen Jahr im Zuge seiner Eröffnungsrede den anwesenden Vertretern der Bürgerinitiativen bei und meinte: „Wenn man eine derartig liebliche Landschaft einmal verpfuscht hat, ist sie unwiederbringlich verloren.“ So versicherte er zwar jederzeit ein offenes Ohr für die Initiative zu haben, bis heute wurde ihnen aber trotz mehrmaliger Anfrage kein Termin gewährt, so die Protestierenden.
Offenes Schreiben an Mitterlehner
In einem weiteren Schritt ging ein offenes Schreiben an VP-Minister Reinhold Mitterlehner, in dem Überlegungen im Hinblick auf eine Verlängerung der Einreichfrist im Ökostromgesetz sowie einer Aufstockung der Fördermittel kritisiert werden. „Was nur als kleine Anpassung des Gesetzes verkauft wird, stellt in Wahrheit eine ökologische Katastrophe für Niederösterreich dar: Nämlich die Errichtung von Kraftwerkparks in den Wäldern des Waldviertels und somit die großflächige Zerstörung von Naturlandschaften, die ihrerseits als wichtige CO2-Senke fungieren, und damit einen effizienteren Beitrag zur CO2-Reduktion und zum Klimaschutz leisten, als die darin errichteten Windkraftwerke“, heißt es in der entsprechenden Aussendung.
„Land verschanzt sich“
Inzwischen sei ein Jahr vergangen und die Planung der einzelnen Parks schreite zügig voran. Bürgereinsprüche würden abgeschmettert, Flächenumwidmungen von ahnungslosen Gemeinderäten durchgewunken und Unbedenklichkeitsbescheinigungen im Rahmen der Umweltverträglichkeitsprüfungen von immer den gleichen - im Naheverhältnis von Windkraftfirmen stehenden Gutachtern ausgestellt - das Land selbst verschanze sich hinter den im Jahr 2014 festgelegten 'Eignungszonen' und wälze die Letztverantwortung auf überforderte und ahnungslose Gemeindepolitiker ab, so die Kritik der vereinigten Initiative. Prominente Unterstützung erlangt diese von dreißig im Waldviertel wohnhaften Vertretern aus Kunst und Wissenschaft, auch sie stehen hinter der Forderung, keine Windkraftanlagen in Waldgebieten aufzustellen.
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