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Buchpräsentation & Gespräch: „Graphic Novel: Köglberger - vom Besatzungskind zur Fußballikone“

Buchpräsentation & Gespräch: „Graphic Novel: Köglberger - vom Besatzungskind zur Fußballikone“

Steyr, 4522 Sierning

9. Jul 2025 / 19:30

Leserevent
Karin Krondorfer

Buchpräsentation & Gespräch: „Graphic Novel: Köglberger - vom Besatzungskind zur Fußballikone“
Coverbild des Buches "Köglberger - Vom Besatzungskind zur Fußballikone"

Die Öffentliche Bibliothek Sierning lädt gemeinsam mit dem SV Sierning sehr herzlich ein zur Buchpräsentation der Graphic Novel „Köglberger. Vom Besatzungskind zur Fußballikone“. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Kulturreferat der Marktgemeinde Sierning am Mittwoch, 9. Juli 2025 um 19:30 Uhr im Fokus Sierning (Kirchenplatz 12, 4522 Sierning) statt.
Eintritt: freiwillige Spenden

Helmut Köglberger, Siernings wohl größte Fußballlegende, wurde nun ein Buch gewidmet, keine klassische Biographie, sondern eine Graphic Novel, verfasst von Standard-Sportchef Philip Bauer und dem freien Autor und Schachreporter Anatol Vitouch, gezeichnet von Eugenio Belgrado. Die einprägsamen Bilder vermitteln nicht nur die Erzählung einer unglaublichen Lebensgeschichte, sondern auch das Porträt eines ganz besonderen Menschen und Fußballers, eines Kämpfers, der sich seine Erfolge hart erarbeitet hat und dabei immer er selbst blieb.

Über Helmut Köglberger

Helmut Köglberger wurde nach dem Krieg als Sohn einer Oberösterreicherin und eines afroamerikanischen US-Soldaten geboren. Der Vater verschwand, er wuchs bei seiner Großmutter in Sierning auf, die ihm Zeit ihres Lebens Mutter- und Vaterersatz war. Bald begann er beim SV Sierning Fußball zu spielen und wurde Profi beim LASK und der Wiener Austria. Der Torschützenkönig, mehrfache österreichische Meister und Nationalteamtorschütze wurde vom LASK als „Spieler des Jahrhunderts“ geehrt und ist für die Fans seiner Vereine nach wie vor eine Legende.

Programm der Veranstaltung

Im Rahmen einer Gesprächsrunde wird die Veranstaltung das Leben von Helmut Köglberger - auch über seine Profikarriere hinaus – beleuchten. Auch die Entstehung der Graphic Novel und Erinnerungen früherer Mannschaftskollegen des SV Sierning und seines Sohnes Stefan werden Thema sein. Fotos aus dem Privatarchiv der Familie und Bilder aus dem Buch begleiten das Gespräch. Mit dabei sind:

  • Philip Bauer, Autor & Leiter des Sportressorts des Standard
  • Eugenio Belgrado, Zeichner
  • Stefan Köglberger
  • Legenden des SV Sierning
  • Moderation: Wolfgang Federmair, Kolumnist des Fußballmagazins Ballesterer

Zum Abschluss der Veranstaltung findet ein gemütlicher Ausklang statt – mit der Möglichkeit ein Buch beim Büchertisch zu erwerben und von Autor Philip Bauer bzw. Zeichner Eugenio Belgrado signieren zu lassen bzw. bei einem kühlen Getränk noch weiterzuplaudern.

Weitere Infos: www.sierning.bvoe.at 

Klappentext:

6. September 1965. Vor mehr als 100.000 Zuschauern in Budapest gibt Helmut Köglberger gegen Ungarn sein Debüt für die österreichische Nationalmannschaft. Auf dem 19-jährigen Stürmer ruhen riesige Hoffnungen. Er traut sich alles zu – und scheitert auf ganzer Linie.

Am nächsten Tag greift Köglberger zur Schere, schneidet einen Zeitungsartikel aus und klebt ihn in ein Album. „Was er anpackte, ging schief“, steht da geschrieben. Die Kritiken sind vernichtend. Aber er hebt sie alle auf, auch später noch, die guten wie die schlechten. Und jene, die sich in erster Linie mit seiner Hautfarbe beschäftigen.

Helmut Köglberger wurde nach dem Krieg als Sohn einer Oberösterreicherin und eines afroamerikanischen US-Soldaten in Steyr geboren. Der Vater verschwand, die Mutter wollte ihn nicht aufziehen. Beim Fußball aber fand er ein zweites Zuhause und wurde für die Fans des LASK und der Wiener Austria zur Legende.

Informationen des Verlags:

  • Köglberger. Vom Besatzungskind zur Fußballikone
  • Philip Bauer, Eugenio Belgrado, Anatol Vitouch
  • 23 x 30cm, Hardcover, 120 Seiten
  • € 26,00
  • ISBN 978-3-903478-43-5
  • Erschienen im März 2025 bei Bahoe Books
  • https://www.bahoebooks.net/buch/koeglberger/

„Ein interessanter Mann ist Helmut Köglberger. Da es bei unseren Klubs Mode ist, einen Murl zu haben, hat sich nun auch das österreichische UEFA-Team einen zugelegt.“

Diese Zeilen waren am 14. Jänner 1964 in einer österreichischen Tageszeitung zu lesen. Der Werdegang des Fußballers Helmut Köglberger ist weit mehr als ein Stück Sportgeschichte in einer vom Nationalsozialismus geprägten Gesellschaft. Köglberger wurde 1946 in Oberösterreich als Sohn eines schwarzen amerikanischen Soldaten und einer Österreicherin geboren. In der Landbevölkerung gab es klare familiale Strukturen: Vater, Mutter, Kind. Ein unehelicher «Rotzlöffel» war nicht vorgesehen. Seine Mutter war wegen der Hautfarbe ihres Sohnes sozial geächtet, den Vater hat er Zeit seines Lebens gesucht – aber nie gefunden.

Köglberger hatte keinen leichten Start ins Leben. Er musste kämpfen und sich durchbeißen. Als  Fußballer wurde er mit dem LASK und der Austria Wien österreichischer Meister. Die Nationalmannschaft führte er als Kapitän auf das Spielfeld, seine Anhänger widmeten ihm Sprechchöre: „Wir brauchen keinen Müller, wir brauchen keinen Held, wir haben unsren Heli, den Besten auf der Welt.“ Es war ein weiter Weg vom Außenseiter zur Fußballikone, vom SV Sierning  zum Handschlag mit Franz Beckenbauer.