Dubiose Video-Streaming-Dienste – 100 Beschwerden in einem Monat!
In diesem Jahr verbringen Konsumenten/-innen coronabedingt viel Zeit zuhause vor den Bildschirmen. Betreiber dubioser Streaming-Dienste scheinen daher heuer besonders erfolgreich zu sein. Sie betreiben immer neue Internetseiten mit ähnlichem Erscheinungsbild und Inhalt. Diese dubiosen Seiten erwecken den Eindruck, das Streamen von aktuellen Filmen und Serien sei kostenlos und nach einer kurzen Registrierung sofort verfügbar.
Tatsächlich können viele Konsumenten/-innen laut ihren Schilderungen das Angebot trotz erfolgreicher Registrierung gar nicht nutzen und erhalten nach einer 5-tägigen Testphase eine Zahlungsaufforderung über 359,88 Euro für ein vermeintlich abgeschlossenes Jahresabonnement. Beim Konsumentenschutz gingen alleine im Oktober über 100 Beschwerden dazu ein.
Konsumenten/-innen berichten von Mahnungen, aufdringlichen Telefonanrufen und sogar der Androhung von Pfändung, wenn der geforderte Betrag nach der kostenlosen Testphase nicht bezahlt wird. Betroffene sollten sich hiervon keinesfalls einschüchtern lassen. Diese Zahlungsaufforderungen sind nicht korrekt und kommen teilweise von Inkassounternehmen oder vermeintlichen Rechtsanwaltskanzleien, die gar nicht existieren.
Werden Konsumenten/-innen bei der Anmeldung nicht eindeutig über alle Kosten und die Vertragsdauer informiert, kommt kein gültiger Vertrag zustande. Und für eine gültige Vertragsverlängerung müssen Konsumenten/-innen vor Ablauf der Testphase eine Information über die bevorstehende Vertragsverlängerung erhalten, ansonsten läuft der Vertrag aus. Ohne gültigen Vertrag bzw. ohne rechtmäßige Vertragsverlängerung besteht keine Zahlungspflicht!
Ganz allgemein besteht selbstverständlich auch keine Zahlungspflicht, wenn die angebotene Leistung, das Streamen von Serien und Filmen, nicht funktioniert!
Gut zu wissen: Filme, die aktuell in den Kinos laufen, werden nie legal auf kostenlosen Streaming-Seiten angeboten. Das wäre zu schön um wahr zu sein!
Damit nicht noch mehr Konsumenten/-innen Opfer von dubiosen Streaming-Dienste werden, haben die Konsumentenschützer der Arbeiterkammer OÖ ein Kurzvideo zum Erkennen dieser gedreht. Schauen Sie rein auf ooe.konsumentenschutz.at.
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