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Ein Facelift vor seiner Zeit ist im Hause VW eher unüblich. Über die Gründe kann man diskutieren, über die Qualitäten des neuen ID.3 nicht.Ein wenig konnte einem der ID.3 anno 2020 schon leid tun. Nichts weniger als der neue Golf der E-Mobilität zu sein wurde von ihm erwartet, ihm quasi in den Taufschein geschrieben. Die Schuldfrage, warum es damit letztlich nicht geklappt hat, können wir an dieser Stelle nicht beantworten. Klar ist, dass das Scheitern des ID.3 an diesem Anspruch dazu führte, dass er unter seinem Wert geschlagen wurde.

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Zu erkennen unter anderem daran, dass im Zuge des Facelifts die Antriebseinheit unangetastet blieb. Mangelnde Zeit mag hier eine Rolle gespielt haben, tatsächlich aber gab es weder in Sachen Leistung, Reichweite oder Ladegeschwindigkeit einen Grund für Verbesserungen. Weiterhin sind zwei Akkugrößen erhältlich, weiterhin überzeugt die 77 kW-Variante mit einer WLTP-Reichweite von bis zu 546 Kilometern, weiterhin sind maximal 170 kWh Ladeleistung und 204 PS mehr als genug im Alltag mit einem Kompaktmodell.

Wie gesagt, dass gab es vor drei Jahren auch schon so, nur als kleiner Hinweis für alle, die mit dem Vorgänger kokettieren. Grund genug dann doch das Faceliftmodell zu nehmen gibt es trotzdem. Optisch und haptisch hat der ID.3 einen großen Schritt getan, wirkt jetzt stimmiger und hochwertiger. Der neue Stoßfänger schenkt der Front eine charakterstarke Formsprache, senkrechte Lüftungsschlitze vor den Rädern versprühen Dynamik. Vom Heck ist selbiges zu vermelden, wobei das Dark Olivine Green Metallic und 20“ Räder dem Design einen zusätzlichen Boost verleihen.

Der war auch für das Interieur notwendig. „Hartplastik raus, weiches Material rein“ war das Credo. Das spürt und sieht man an allen Ecken und Enden, Leder-Optik, Alcantara-Optik und zu 70% recycelter Mikrofaserstoff lassen den vielleicht größten Kritikpunkt am Vorgänger komplett vergessen. Das schafft ein wohliges Gefühl, macht den Weg frei um die hervorragenden Platzverhältnisse und den großen und variablen Kofferraum zu würdigen. Da ist es endlich, dieses „VW Golf“-Gefühl in einem Universaltalent zu sitzen.

Die weiterhin unbeleuchteten Touchslider für Temperatur und Lautstärke werfen einen kurz zurück, in Summe überzeugt die Bedienung aber. Großer Screen und logischere Anordnung der Funktionen bringen Lockerheit in den Alltag, den Rest übernimmt die neue Software-Generation. Schnellere Rechenleistung, „over-the-air“ updates oder die Option auf „Plug&Charge“ machen den ID.3 fit für die Zukunft, für die Gegenwart sowieso.

Unterwegs überzeugt der ID.3 mit der Gelassenheit von 310 Newtonmeter und 204 PS, gegen sportliche Streckenabschnitte haben weder Fahrwerk noch Verbrauch etwas einzuwenden. Sicher, der WLTP-Wert bleibt unerreicht, aber selbst forsche Gangweise und optionale 20“ Zöller ändern an über 400 Kilometer Reichweite nichts. Dafür wird sich der Kaufpreis ändern. Meistens. Lässige Features wie Head-up-Display, Wärmepumpe oder ID.Matrix-Light sind in spannende Pakete verschnürt. Die 47.990,00 EUR für den ID.3 Pro S 150 KW sind aber eine faire Ausgangsbasis.

 

Echt lässig: Das jetzt alles passt.

Echt stressig: Das jetzt bis auf die Touchslider alles passt.   

Echt fett: Die 20“ Räder. Sind ein paar Kilometer weniger Reichweite allemal wert.    

Echt jetzt: Dass die Konkurrenz sich zu früh gefreut hat.     

Daten VW ID.3 Pro S 150 kW

Motor: 77,0 kWh Lithium-Ionen-Batterie (Netto)

Leistung: 204 PS

Max. Drehmoment: 310 Nm

Reichweite: ca. 420 km

Vmax: 160 km/h

0 auf 100 km/h: 7,3 Sek

Preis ab 47.990,00 EUR

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