„Vergleiche ich das Ybbstal mit einer Bauernstube, so ist Hollenstein der Herrgottswinkel“. Das von hohen Waldbergen umgebene, am Oberlauf der Ybbs gelegene Dorf hat schon der Heimatschriftstellerin Resi Schölnhammer gut gefallen und erfreut auch heute noch jeden Besucher.
von MICHAEL WASNER
Nette Eindrücke vom Ort und seiner waldreichen Umgebung vermitteln die Wanderwege 1, 2 und 3, die sich zu einer schönen Rundtour kombinieren lassen. Dazu marschieren wir die Einfahrt ein Stück zurück, passieren linker Hand die „Kreuzwag“ (gotische Steinsäule mit Sakramentshäuschen aus der Pfarrkirche von 1502) und biegen vor der Tankstelle links ab zum Höhenweg 1, der gleich schöne Ausblicke auf Hollenstein mit der darüber thronenden Pfarrkirche liefert. Es folgt ein von Bankerl gesäumter „Genussanstieg“ durch die dicht bewaldete Steil_ anke. In unzähligen Serpentinen windet sich der Steig 140 Höhenmeter hinauf in einen Sattel und jenseits abwärts zu einem Forstweg, auf dem eine löchrige Felswand angesteuert wird. 1925 zum Naturdenkmal Schaumauer erklärt, war dieser „hohle Stein“ Namensgeber für Hollenstein. Am Wandfuß (480 m) mündet der Forstweg in einen Güterweg. Auf diesem führt die 1 wieder zurück in den Ort, während wir rechts auf Route 3 umschwenken. Bereits nach wenigen Metern zweigt links Stichweg 2 zur Schaumauer ab, die hier völlig gefahrlos zu besteigen ist und mit schönem Tiefblick auf Hollenstein den kleinen Aufstieg belohnt (529 m – 1 Std.). Zurück am Güterweg, geht’s dann längs eines Bachgrabens wieder aufwärts. Einige Straßenkehren lassen sich auf dem direkt verlaufenden alten Ziehweg abkürzen. Nach einer Linkskehre abermals ein Abkürzungssteig durch einen mit Farnen bestandenen Mischwald auf den Ziegelauer Sattel (720 m). Wieder am Güterweg geradeaus zur nächsten Kurve, dann links Weg 3a am Waldrücken hoch zur idyllischen Gipfelwiese des Gallenzer Kogels (782 m – ¾ Std. ab Schaumauer). Unter einer Fichte mit Hochstand laden Bankerl zum Rasten ein. Dahinter, mit herrlicher Aussicht auf Königsberg, Gamsstein und Voralpe, im Rechtsbogen über die Wiese abwärts (bei Wegteilung in Sichtweite des Hofes links halten) zum Berghof Gallenzen. Hier endet ein Bergstraßerl, das uns nun in weiten Kehren ins Tal des Klausbachs hinableitet. Dieser mündet nach dem schlossartigen Komplex der Landwirtschaftsschule (Webermuseum) hinter der Eisenstraße in den Hammerbach. 16 Hämmer nutzten einst seine Wasserkraft. Wir folgen seinem Lauf vorerst auf der Eisenstraße, ab der Steindlbrücke dann rechtsseitig am Güterweg Kranzlerb. Schmucke Häuser mit Vorgärten, wie das Haus Winkl gleich zu Beginn, zeugen noch vom Wohlstand der einstiegen Hammerherren. Dass auch Müller angesiedelt waren, beweist weiter unten die schlichte Kranzlbauernmühle. Dann wird auch schon die mächtige Esse des Treffenguthammers sichtbar, die heute noch für Schauvorführungen genutzt wird. Durch die Sagmeistersiedlung erreichen wir das Ortszentrum. Kleine Zusatzrunden erfordern hier der malerische Kalvarienberg (Kreuzwegstationen um 1750) und die Pfarrkirche (Altarbilder vom Kremser Schmidt) mit ihrem holzgedeckten Stiegenaufgang. Beim Abgang durchs „Dorf“ sorgen einige Gasthöfe sowie eine Konditorei für den kulinarischen Ausklang.
ANFAHRT
A1 Abfahrt Oed (Amstetten) zur B121 nach Waidhofen und B31 Hollenstein
AUSGANGSPUNKT: Hollenstein (460 m), Parkplatz links
vor dem Gemeindebau
TOUREN-INFO
GEHZEIT: 3 Stunden
ANSTIEGE: 515 m
WEGBESCHAFFENHEIT: Straßen, Güter- und
Forstwege, Waldpfade
Hier können Sie den Wandertipp downloaden.