VON MICHAEL WASNERBad Kreuzen ist als Kneipp-Kurort seit 1846 ein Begriff. Und so verwundert es auch nicht, wenn man hier kilometerlange Kneipp- Fitnesspfade findet, die durch 150 km Wanderwege ergänzt werden. Von besonderem landschaftlichen Reiz ist dabei der Themenweg durch die wildromantische Wolfsschlucht. Zu begehen allerdings nicht wie nach Kneipps Empfehlung barfuß im Bachbett, sondern auf guter Steiganlage auf den Spuren adeliger Kurgäste.
Anfahrt: B 3 Grein, Abzweigung nach Bad Kreuzen
Ausgangspunkt: Parkplatz an der Landesstraße nach km 4,0 bei Auffahrt zur Speck-Alm (299 m). Vom Parkplatz führt der Weg 5a zum Beginn der Wolfsschlucht, in der vor mehr als 160 Jahren die Kaltwasserkuren in natürlichen Bädern und Duschanlagen verabreicht wurden. Neben dem ersten Steg befanden sich einst die „Greiner Duschen“ und oberhalb die „Wiener Wellenbäder“. Anhand von Infotafeln werden die historischen Plätze beschrieben und bildlich dargestellt. Ein schmaler Steig, mit Stufen und durch Geländer gesichert, führt nun durch die von Felstürmen, Tümpel und Wasserfällen geprägte Bachschlucht von Station zu Station aufwärts zur Herzogsquelle. Danach dem Schild Kulturzentrum Burg Kreuzen folgend links weg zum Herkulesfelsen, an der nächsten Gabelung (geradeaus „Neuaigen 5e“) rechts „5d“ zum oberhalb liegenden Jägersitz und auf verschlungenem Pfad weiter ansteigend zur bald sichtbar werdenden Burg Kreuzen (448 m – 40 Min.), in die wir über die Zugbrücke eindringen. 1974 erwarb der Tourismusverband die schon stark verfallene über 1000 Jahre alte Burg und nahm sich der Erhaltung der historischen Anlage an. Es entstanden Radler- und Jugendherbergen und ein Kulturzentrum im Burgfried. Dort erwartet uns die Burgschenke (Montag und Donnerstag geschlossen), in der es ab 14 Uhr (sonntags ab 13 Uhr bzw. Anmeldung: Fr. Jung 07266/6291) Getränke, kleine Imbisse sowie einen Wanderstempel fürs Tourenbuch gibt. Während der Öffnungszeiten ist auch der Aussichtsturm frei zugänglich. Im Burghof befinden sich ein 42 m tiefer Ziehbrunnen, eine Sonnenuhr mit dem Wappen der Machländer sowie ein Pavillon mit Bühne, darüber die Burgkapelle. Auf der Zufahrt (5a) spazieren wir vorbei an den Gebäuden der ehemaligen Kaltwasserheilanstalt, heute Gendarmerieschule und Asylantenwohnheim, zum Prozessplatzl (Pestsäule), queren die Straße und marschieren auf dem Villa-Böck-Weg (Fahrverbotstafel) ins Zentrum von Bad Kreuzen (474 m – 1 Std.) zur 1215 urkundlich erwähnten Pfarrkirche. Sehenswert die neu gestalteten Bleiglasfenster von Margret Bilger, zwei schmiedeeiserne Gitter aus der Zeit um 1600 sowie das 1960 freigelegte Vitus-Fresko. Im folgenden Gasthaus Schiefer erwartet uns der Stempelabdruck von Anton Bruckner, auf dessen Spuren wir uns jetzt begeben. Allerdings wählen wir dafür den Stelzhamerweg. Den Einstieg finden wir rechts abbiegend, am Parkplatz an der Umfahrungsstraße. Der mit Nummer 2 bestens markierte Rundweg führt uns vorerst entlang der Ankermeile in den Pfarrerwald, wo wir den kleinen Abstecher auf Weg 3a zur Anton-Bruckner-Quelle unternehmen. Der Tonkünstler soll hier bei seinem Kuraufenthalt 1867 das Kyrie seiner f-moll-Messe komponiert haben. Zurück auf Weg 2 steigen wir zu einer Forststraße ab, überqueren bei der 1000-Gulden-Säule den Zulehnerbach und gelangen über die Stelzhamerquelle zur Andacht im Zwergenwald. Den Gestalter dieses attraktiven Wegstückes treffen wir nach dem Aufstieg in der Mostund Stempelstation Gruber. Mit schönen Ausblicken zur St. Thomaskirche und den Ötscher spazieren wir über das Prinzgehöft (höchster Punkt 558 m – 2 Stunden) durch die Kempbachsenke hinüber zu den Höfen Diminger und Auger und steigen zum Kastenhofer ab. Ein schmaler Waldsteig folgt dem Kempbach talaus auf eine Lichtung mit dem einsam nun hinab zur Waldandacht und weiter zu den Übungen anvertrauen. Natürlich darf „Wassertreten“ nicht fehlen. Nach einem Wasserfall (hier befanden sich einst die „Linzer Bäder“) verlockt ein Felsen zum Durchschlüpfen. Die Kasmühle wird kurz am Güterweg umgangen, dann führt auch der Kneippweg zurück in den Ort. Wir bleiben jedoch der Bachidylle treu und schwenken in den Höhenweg 5 ein, der weiter den Kempbach zur Wolfsschlucht begleitet. Interessant der neu entdeckte mittelalterliche Badestein links des Weges. Am Schluchteingang nach der Beschilderung „Speckalm – Wolfsschlucht Rundweg“ links über den Bach (schöner Tiefblick auf die Damenbäder) und gemeinsam mit Weg 5, die Südhänge des Greinerwaldes durchstreifend, hinüber zur Speck-Alm (Donnerstag bis Sonntag ab 14 Uhr), der letzten Stempelund Jausenstation. Über die Auffahrt zurück zum Ausgangspunkt.
Gehzeit: 4 bis 5 Stunden
Anstiege: ca. 400 m gelegenen, von wildem Ginster umgebenen Haiderhäusl. Wieder im Wald treffen wir auf den von Bad Kreuzen kommenden Kneippweg Nr. 1 (2 3/4 Std.), dem wir uns
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