Zahme Forellen am Donausteig

450 Kilometer sagenhaftes Wandervergnügen verspricht der an beiden Donauufern verlaufende Donausteig zwischen Passau und Grein. Dazu wurden speziell für Ausfl ugswanderer noch zusätzlich 41 Rundwege neu konzipiert. Einer davon ist die mit herrlichen Aussichtsplätzen bespickte, 12 km lange Trappistenrunde in der Donaugemeinde Engelhartszell, in die auch die historische Erledtmühle mit dem „Forellenzirkus“ eingebunden ist. von MICHAEL WASNER

Beim Gemeindeamt (im Gebäude dahinter Ausstellung „Donaugeschichten“ täglich von 13 – 17 Uhr bei freiem Eintritt) befindet sich das gelbe Wegschild mit dem Logo des Donausteiges und grünem Richtungspfeil, welches vorerst entlang der Sauwaldstraße an der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt (1459, im 18. Jh. barockisiert, Grabsteine an der Außenmauer) vorbei aufwärts leitet. In der Rechtskurve geradeaus zum „Roten Kreuz“ (erinnert an die Napoleoneinfälle) und in den Wald. Die romantische, gleichmäßig ansteigende Trasse lässt bald erahnen, dass wir uns auf der alten Sauwaldstraße befinden. Auf der Anhöhe treffen beide wieder zusammen. Von dort werden bereits die Häuser von St. Aegidi sichtbar. Die Trappistenrunde schwenkt jedoch links an den Waldsaum ein und folgt diesem leicht bergab, bis das nächste Schild links zum „Moarfelsen“ (550 m – 1 Std.) hinaus leitet. Etwas oberhalb laden Tisch und Bankerl zur Rast und zum Panoramablick auf den lieblichen Donaumarkt Engelhartszell. Zurück am Waldrand wird nun auf Feldwegen über den alten Moarhof (15. Jh., wird gerade mit Brunnen und Troadkasten von einem Liebhaber in Eigenregie renoviert; schöner Blick ins Mühlviertel: Pfarrkirchen, Altenhof, Ameisberg, Pühret) der Höhenort St. Aegidi (599 m – 1 ¼ Std.) angesteuert. Sehenswert die 1293 urkundlich erwähnte Pfarrkirche mit gotischer Einrichtung. Einkehrgelegenheit nebenan beim Kirchenwirt oder 5 Min. später beim Kellerwirt (Dienstag geschl.), an der Mündung in die Sauwaldstraße. Nun die Sauwaldstraße zurück bis zu der vom Anstieg bekannten Anhöhe und links auf dem Güterweg zum Behindertenhof Paminger.

Dahinter wird am Waldrand aufwärts der Güterweg Zimmerleiten angesteuert. In diesen rechts einschwenkend, über die bäuerliche Hochäche (627 m) in den Forst und rechts auf schönem Waldweg abwärts zum „Forellenzirkus“ Erledtmühle (2 ¼ Std.). Da zeigen zahme Forellen, Krebse und sogar die Haushähne unter der Anleitung des Dompteurs ihre Kunststücke. Aber auch Wohnhaus und Mühlengebäude bergen allerlei Interessantes (voll funktionsfähige Venezianer-Sägegatter aus dem Jahre 1820) und Kurioses und sind im Zuge der einstündigen Führung (tägl. von 10 – 12 und 14 – 17 Uhr für eine freiwillige Spende, Tel.: 07717- 7552) zu besichtigen. Die Beschilderung weist nun die Zufahrt hinaus zur Landesstraße und weiter in den Güterweg Flenkental, wo der „Donaublick“ mit Schloss Rannariedl zum Schauen und Verweilen lädt. Beim Gehöft Stuhlberger endet der Güterweg. Zwischen Hauskapelle und Troadkasten führt ein Pfad die Wiese abwärts in den Wald und quert die Sauwaldstraße. Beim zweiten Mal beschert uns die etwas oberhalb gelegene „Panoramabühne“ noch einen letzten Ausblick auf das zu Füßen liegende Engelhartszell, ehe wir über die Wiese ins Zentrum hinabmarschieren.

ANFAHRT: über Eferding und B 130 Engelhartszell, von Linz gute Busverbindung

AUSGANGSPUNKT: Marktplatz Engelhartszell (302 m; Parkplatz Ortseinfahrt oder Marktstraße)

GEHZEIT: 3 ½ Stunden

ANSTIEGE: ca. 350 m

WEGBESCHAFFENHEIT: Gut beschilderter Rundweg auf Güter-, Wald- und Wiesenwegen

Sehenswert: Stif t Engels zell (gegr.1295), das einzige Trappistenkloster Österreichs, daneben große Freizeitanlage mit Sinnesgarten und Wassererlebnis „Mini-Donau“ (tägl. 13 – 17 Uhr)