Durchs Taffatal nach Rosenburg, durchs Kamptal nach Horn

Was den Bekanntheitsgrad betrifft, führt die Taffa im Vergleich zu Kamp, Thaya und Lainsitz so etwas wie ein Schattendasein. Dabei hat sich der kleine Fluss südlich der Bezirksstadt Horn ein Tal gegraben, das Natur pur präsentiert. Der Rosenburg Rundweg Nr. 43 führt durch dieses Landschaftsjuwel. von ERICH SCHACHERL

Schon bald nach dem Abmarsch vom Parkplatz beim ehemaligen Brauhaus – nunmehr Restaurant Arian – öffnet sich das wildromantische Flusstal der Taffa. Von den starken Regenfällen der vergangenen Tage gut gespeist, schießt der Fluss durch ein mit mächtigen Felsen und steilen Flanken begrenztes, sich durch das Horner Becken windendes Tal. Es ist eine wirkliche Überraschung, dieses durch Frühlingskraft üppig grüne, dicht bewachsene Stück Land gerade in dieser Gegend zu entdecken. Wer wie ich diesen Landstrich vorwiegend von der Horner Umfahrungsstraße kennt, hätte das nicht gedacht. Also bestaune ich den Fluss mit seinen Windungen, die mächtigen Granitfelsen und die dschungelhafte Vegetation im ersten Abschnitt der Tour, die mich nach zirka 90 Minuten nach Rosenburg führt, wo die Taffa in den Kamp mündet und die zweite Etappe des Weges beginnt. Der eigentümliche Name l e i t e t sich vermutlich vom slawischen Begriff „Dabina“ ab, was so viel wie „Schluchtbach“ heißt.

Die Rosenburg

In Rosenburg stoße ich beim Bahnhofsgebäude auf die Bundesstraße 34, wende mich nach rechts, bei der Kurve vorne gehe ich nach links, überquere auf der Autobrücke den Fluss, wende mich dann erneut nach rechts, überschreite den Kamp auf einer F u ß g ä n gerbrücke und starte den kurzen Anstieg hinauf zur Rosenburg. Ich kenne den nun kommenden Wegabschnitt, habe diesen bereits vor zwei Jahren im März kennengelernt (Tips KW 19/2012, Kamptal Mitte).

Nach drei Minuten erreiche ich die „Graselhöhle“, zehn Minuten später bin ich oben. Linkerhand lädt der gemütliche Schlossgasthof zu einer Rast ein, rechts ragt die Rosenburg vor mir auf. Ich marschiere allerdings weiter, überquere Straße und Parkplatz, halte mich bei Baum-Klettergarten rechts, wo ich meine Markierung finde. Es geht wieder hinunter ins Kamptal. Nach etwa 30 Minuten erreiche ich dort unten das kleine Elektrizitätswerk, wo seit über 100 Jahren aus der Kraft des Kamp Strom gewonnen wird.

Zurück durchs Kamptal

Ich überquere die Brücke, gehe nach links zur Rauschermühle, an deren Hinterseite mein Weg liegt. Vielleicht 15 Minuten lang folge ich dem schmalen Pfad entlang des Kamp, dann weist mich ein Wegschild nach rechts, durch einen Hohlweg wieder hinaus aus dem Flusstal. Ich bin bereits am Rückweg und schlendere zirka 30 Minuten gemächlich durch ein Waldstück. Dann beginnen Felder zwischen denen ich Richtung Horn wandere, ich komme an einem kleinen Umspannwerk vorbei, unterquere etwas später die Horner Umfahrung, wende mich dann nach rechts und nähere mich der Stadt. Die Markierung führt mich am Stadtrand entlang zielsicher hinein ins Zentrum. Am Hauptplatz wende ich mich nach rechts, gehe bis zum Finanzamt, dort die Gasse rechts hinunter und erreiche so wieder meinen Ausgangspunkt.

Anfahrt: Waidhofen/Thaya-Horn Krems-Langenlois-Gars/Kamp-Horn Horn ist mit Bussen und Zügen erreichbar. Infos unter www.postbus.at; www.oebb.at

AUSGANGSPUNKT: Parkplatz bei ehemaligen Brauhaus

GEHZEIT: 3,5 Stunden (ca. 15 km)

ANSTIEGE: 2 x ca. 150 m

WEGBESCHAFFENHEIT: Waldwege, Forstwege, Asphaltstraßen