Investor Dietmar Hehenberger plant Vier-Sterne-Hotel in Freistadt: "Ich will ein Ja in den nächsten drei Wochen"
FREISTADT. Nächster Paukenschlag in der „unendlichen Geschichte“ rund um ein neues Hotel für Freistadt: Investor und Hotel-Guglwald-Seniorchef Dietmar Hehenberger bringt sich in Spiel. Seine Bedingung für den Bau des Vier-Sterne-Superior-Hotels mit 100 Zimmern am Areal der Messe Freistadt: „Ich will ein Ja der Stadtgemeinde in den nächsten drei Wochen und kein politisches Hickhack um das Projekt, sonst lasse ich es bleiben.“
„Ich verfolge schon seit Längerem die Hotelpläne in Freistadt mit Interesse“, sagt der erfolgreiche Mühlviertler Unternehmer und erfahrene Bauträger, der zuletzt auch als nachhaltiger Modemacher auf sich aufmerksam machte. Nachdem sich die Baufirma, die ein Hotel am Areal der alten Versteigerungshalle errichten wollte, an Hehenberger gewandt hatte, brachte er sich als neuer Player ins Spiel. „Ich hab gesagt, wenn ich es mache, dann was G'scheits. Freistadt hat sich was Besseres verdient als ein liebloses Seminarhotel ohne Restaurant und Wellnessbereich“, so Hehenberger im Tips-Gespräch.
Parkanlage um Hotel geplant
Mit dem 3.200 Quadratmeter Areal der alten Versteigerungshalle, wie für das Hotelprojekt in Freistadt vorgesehen, gibt sich Hehenberger nicht zufrieden. Die Tierzuchthalle soll nicht abgerissen, sondern ins Hotelkonzept eingebunden werden. Dafür müsse aber der Messe-Parkplatz dem Hotel weichen. „Ich brauche die gesamten 9.300 Quadratmeter, es soll viel Grün um das Hotel sein und eine kleine Parkanlage entstehen. Ohne dem funktioniert ein Kongress- und Stadthotel nicht“, unterstreicht der Investor.
Infinity-Pool in 32 Metern Höhe
Das Hotel wird nach Hehenbergers Plänen zehn Stockwerke haben, mit 101 Zimmern und 200 Betten, einem Sky-Restaurant im obersten Stock, Kongressräumen und einem gut 700 Quadratmeter großen Wellnessbereich. Außerdem können Hotelgäste in 32 Metern Höhe in einem Infinity-Pool planschen und dabei den Blick über Freistadt schweifen lassen. Nicht nur Kongressteilnehmer, sondern auch der Individualgast und Gruppenreisende sollen sich in dem Hotel wohlfühlen.
Alte Versteigerungshalle wird in den Hotelkomplex eingebunden
Für die alte Versteigerungshalle hat Dietmar Hehenberger „tolle Pläne.“ Das Konzept dafür sei mehr oder weniger schon am Papier. „Ich will aber noch nicht zu viel verraten, aber es wird großartig, da werden alle schauen“, prophezeit der Unternehmer, der sich dank seines großen Netzwerks eine sehr gute Auslastung des Hotels verspricht. „Das wird eine Win-Win-Geschäft für die Messe Freistadt und mich als Investor“, hofft Hehenberger, dass nicht der Parkplatz der Messe zum Grabstein für das Projekt wird.
Investor: „Will kein politisches Hickhack um das Hotel“
„Es wird ja wohl möglich sein, für die paar Tage Jännerrallye und Messe eine anderweitige Parkplatz-Lösung zu finden. In der Tiefgarage des Hotels mit 180 Parkplätzen kann auch geparkt werden.“ Auf keinen Fall wolle er, dass das Hotel zu einem Politikum wird: „Wenn das Projekt zerredet wird und es ein politisches Hickhack darum gibt, dann habe ich kein Interesse mehr. Es darf jetzt auch nicht monatelang dauern, bis das OK der Stadtgemeinde kommt. In den nächsten zwei, drei Wochen will ich ein Ja oder Nein haben. Wenn alles flutscht, baue ich, darauf habe ich bei der Präsentation im Stadtrat mein Wort gegeben. Ich hoffe, dass alle an einem Strang ziehen, sonst hat Freistadt in 30 Jahren noch kein neues Hotel.“ Im Idealfall soll das neue Hotel bereits 2023 in Betrieb gehen.
Messe-Präsident hält den Ball flach
Messe-Freistadt-Präsident Franz Kastler dazu: „Wir als Messe Freistadt begrüßen ein Hotel, es stellt ja einen enormen Gewinn für die Messe dar. Allerdings erwarten wir, dass uns eine Ersatzfläche für den Parkplatz in unmittelbarer Nähe und in etwa derselben Größenordnung angeboten wird“, spielt Kastler den Ball an die Stadtgemeinde weiter - wohlwissend, dass die Messe „kein Vetorecht hat.“
Einigkeit im Stadtrat - Unterstützung von allen Parteien
Die Parteien im Stadtrat demonstrieren in der Sache grundsätzlich ungewohnte Einigkeit und Harmonie:
Bürgermeisterin Elisabeth Teufer (ÖVP) freut sich über den in der Region bekannten Investor: „Das ist eine große Chance für Freistadt. Die Einbindung aller Fraktionen und der Messe ist mir wichtig. Nur gemeinsam können wir dieses Leuchtturmprojekt für unsere Stadt verwirklichen!“
Vizebürgermeister Christian Gratzl (SPÖ): „Die SPÖ Freistadt war schon immer für ein Hotelprojekt und wird dies auch weiterhin unterstützen, wenn die Rahmenbedingungen stimmen.“
Stadtrat Harald Schuh (FPÖ): „Dieses Projekt ist einer Bezirkshauptstadt absolut würdig. Es ist nun Aufgabe der Politik, im Sinne Freistadts zu verhandeln und bei den offenen Punkten Lösungskompetenz zu beweisen.“
Stadtrat Klaus Fürst-Elmecker (Grüne): „Dieses neue Hotel ermöglicht mit der wunderbaren alten Versteigerungshalle die touristische Entwicklung von Freistadt. Tradition und Moderne weisen so in eine nachhaltige Zukunft.“
„Ohne Zeitdruck verhandeln“
Gemeinderat Hubert Reitbauer (Wiff): „Die Bürgerliste Wiff unterstützte schon bisher die Idee eines modernen Hotels. Jetzt müssen wir Details abklären. Passt das Gesamtpaket, gibt es unsere volle Unterstützung.“ Aber: “Derzeit liegen keine konkreten Pläne für das Hotel seitens des möglichen Investors auf dem Tisch, sondern lediglich eine grobe Umschreibung verbunden mit Forderungen an die Gemeinde, wie etwa zum Kaufpreis. Wenn das Hotel gelingen soll, muss auf Augenhöhe ohne Zeitdruck verhandelt werden, weil es hier um viel – auch um wertvolles Gemeindeeigentum, möglicherweise die Messe, etc. geht“, erklären dazu Wiff-Fraktionsobmann Rainer Widmann und der Wirtschaft und Tourismus zuständige Gemeinderat Hubert Reitbauer.
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