Mückstein folgt Anschober als Gesundheitsminister nach
OÖ. Wenige Stunden nach dem Rücktritt von Gesundheitsminister Rudolf Anschober gab Vizekanzler Werner Kogler nun dessen Nachfolger bekannt. Wolfgang Mückstein wird künftig das Amt des Gesundheitsministers bekleiden.
Gesundheitsminister Rudi Anschober (Grüne) ist zurückgetreten – aus gesundheitlichen Gründen, wie er am Dienstagvormittag in einer persönlichen Erklärung bekannt gab. Anschober befand sich zuletzt im Krankenstand. Sichtlich berührt verkündete der 60-jährige Steyregger seinen Rückzug, er wolle sich nicht kaputt machen (mehr unter www.tips.at/n/531403 -„Ich will mich nicht kaputt machen“: Anschober tritt zurück). Dienstag Mittag präsentierte Vizekanzler Werner Kogler bereits Anschobers Nachfolger Wolfgang Mückstein.
„Es ist eine Herkulesaufgabe“
„Es geht um die Gesundheitlichen und sozialen Folgen der Krise“, so Kogler. „Es ist eine Herkulesaufgabe. Und wer ist da besser geeignet als ein Mann der Praxis? - Wolfgang Mückstein ist dieser Mann der Praxis.“ Wolfgang Mückstein praktiziert in Wien als Allgemeinmediziner, ist Parteimitglied der Grünen und Mandatar der Wiener Ärztekammer. In den Koalitionsverhandlungen saß er für die Grünen mit am Tisch. 2010 hat er das erste Ärztezentrum in Wien eröffnet. Mit Bundeskanzler Sebastian Kurz wurden bereits Gespräche geführt, weitere werden folgen. Auch der Bundespräsident sei informiert. Die Angelobung wird am Montag erfolgen. Bis dorthin agiert Kogler interimsmäßig als Gesundheitsminister.
Mückstein: „Ich habe mir das gut überlegt“
„Ich habe mir das gut überlegt“, so Mückstein. „Ich habe großen Respekt vor der Aufgabe.“ Denn auch in den kommenden Monaten sei die Situation weiterhin schwierig. „Wir haben sehr stark auch die Kollateralschäden wahrgenommen.“ Von Behandlungslücken bei chronischen Krankheiten bis hin zu Schlafstörungen bei Kindern habe er diese persönlich in als Allgemeinmediziner in seiner Praxis wahrgenommen. Speziell in den kommenden Monaten sei es wichtig, diese verstärkt im Fokus zu haben. „Wir müssen auch schauen, dass Schulen wieder öffnen können“, so Mückstein, auch wenn dies aufgrund der Fallzahlen noch nicht möglich sei. „Ich werde mich nach meiner Angelobung sofort mit den Akteuren im Gesundheitsbereich zusammensetzten.“ Dies werde seine erste Aufgabe sein.
Ein weiterer Punkt sei die Impfsituation: „Bitte lassen sie sich impfen, wenn Sie die Möglichkeit haben“, appelliert Mückstein. Die Impfstoffausfälle seien frustrierende Rückfälle, Mückstein werde jedoch alles tun, dass die Impfung so gut wie möglich funktioniere.
Kogler: „Danke Rudi!“
Auch den scheidenden Gesundheitsminister würdigt der Vizekanzler: „Danke Rudi!“, bedankt sich Kogler sichtlich emotional beim scheidenden Gesundheitsminister. „Rudi Anschober ist immer offen, immer im Dialog an die Sache herangegangen.“ Auch wenn Fehler passiert sind, sei Anschober für seine Entscheidungen gerade gestanden und habe auch Fehler zugegeben, was am politischen Parkett nicht selbstverständlich sei. Besonders Anschobers Menschlichkeit und seine ruhige, besonnene Herangehensweise seien in der Krise wertvoll gewesen.
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