Der 21. März ist Tag des Waldes: Die Eiche ist Baum des Jahres 2024
OÖ/LINZ. Jährlich am 21. März wird der Internationale Tag des Waldes begangen, um auf die Bedeutung des Waldes als Klimaregulator, Wasserspeicher, Erholungsort und auch Rohstofflieferant aufmerksam zu machen. In Österreich wurde die Eiche zum Baum des Jahres 2024 ernannt.
Die Eiche zählt zu den wichtigsten Laubbäumen der Nordhalbkugel und ist mit etwa 600 Arten von Europa, Süd-, Südost- und Vorderasien bis Nord- und Mittelamerika verbreitet. 2,4 Prozent beträgt der Anteil der Eiche aktuell in den oberösterreichischen Wäldern. Die häufigsten heimischen Eichenarten sind die Stieleiche und die Traubeneiche.
Eiche wichtig für klimafitten Wald
„Die Eiche ist ein sehr zukunftsträchtiger Baum, ist mit ihren tiefen Wurzeln sehr resistent“, erklären Georg Starhemberg, Obmann von proHolz Oberösterreich, und proHolz Oberösterreich-Geschäftsführer Markus Hofer. Anlässlich des Tags des Waldes besuchten die beiden die Tips-Geschäftsstelle in Linz.
Eichen gehören zu den langsam wachsenden Baumarten und werden selten größer als 35 Meter. Abhängig von Art und Standort können sie allerdings ein beachtliches Alter erreichen und bis zu 800 Jahre alt werden, in Einzelfällen sogar weit über 1000 Jahre.
Zunehmende Bedeutung hat die Eiche beim Thema „klimafitter Wald“. Die Eiche ist stresstolerant, kann etwa auf extreme Trockenperioden flexibler reagieren, ist durch ihr tiefes Wurzelsystem auch stand- und sturmfester.
Lebensraum und Unterschlupf für zahlreiche Arten
Besonders alte Eichen stellen ökologisch wertvolle Strukturen dar, die als Lebensraum und Unterschlupf von zentraler Bedeutung für zahlreiche teils gefährdete Arten sind. Die Früchte der Eiche, die Eicheln, enthalten in rohem Zustand zahlreiche Gerb- und Bitterstoffe und sind daher für den Menschen ungenießbar. Geröstet lässt sich aus den Früchten aber eine koffeinfreie Kaffeealternative herstellen, die reich an Vitaminen und Spurenelementen ist. Für Wildtiere sind Eicheln eine wichtige Kohlenhydratquelle und werden gerne als Vorrat für den Winter angelegt.
Ein Schmuckstück unter den Holzarten
Die Eiche zählt auch zu den wertvollsten heimischen Nutzhölzern und wird gerne im Möbelbau, Innenausbau und in der Parkettholzerzeugung eingesetzt. Aufgrund ihrer Dauerhaftigkeit eignet sie sich für den Außenbereich genauso wie für den Wasser- und Bootsbau. Traditionell wird die Eiche auch bei der Fassherstellung eingesetzt — für Barriquefässer in der Whisky- und Weinerzeugung.
Welchen hohen Wert Eichenholz hat, hat sich bei der Laubwertholzsubmission im Jänner 2024 in St. Florian gezeigt. Dabei wurden Preise von über 1.800 Euro pro Festmeter erzielt. Der teuerste Eichenstamm erzielte einen Gesamterlös von 7.263,50 Euro.
Nachhaltige Bewirtschaftung
Zum Internationalen Tag des Waldes weist proHolz-Obmann Georg Starhemberg auch auf die generelle Bedeutung des Waldes hin. „Er ist nicht nur Erholungsort, sondern auch Rohstofflieferant und Devisenbringer und er hat im Gebirge eine wichtige Schutzfunktion inne. Und zuletzt immer wichtiger geworden ist, dass der Wald das Klima reguliert und unser Wasser speichert und filtert.“
Bei der Bewirtschaftung betont er vorausschauendes und nachhaltiges Handeln, „es wird nicht mehr entnommen, als auch nachwächst. Wenn der Großvater nicht gepflanzt hätte, hätten wir keine Bäume, wenn wir pflanzen, haben wir zwar selbst nichts davon, aber dafür die nächsten Generationen.“
Entlang der – kleinstrukturierten - Wertschöpfungskette Holz in Oberösterreich erzielen rund 70.000 Menschen ein Einkommen, „genauso viel wie Autozulieferer“, so Starhemberg. Beim Holzbau sei das Credo: „Hybridlösung - Holz soll da zum Einsatz kommen, wo es Sinn macht.“
Oberösterreichs Wälder wachsen
Generell wachse in Oberösterreich mehr Holz nach, als entnommen werde. „Die letzten 50 Jahre hat der Wald in Österreich um die Größe Burgenlands zugenommen.“ Seit der Jahrtausendwende seien in Oberösterreich etwa 7.000 Hektar dazugekommen – umgerechnet etwa 500 Fußballfelder pro Jahr, so Starhemberg und Markus Hofer.
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