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Woche des Kalenders: Papierfachhandel vor großen Herausforderungen

Tips Logo Karin Seyringer, 08.10.2024 18:41

OÖ/LINZ/GALLNEUKIRCHEN. Der Papierfachhandel feiert von 10. bis 19. Oktober die „Woche des Kalenders“, traditionell rund um den Tag des Kalenders am 15. Oktober. Bei einem Besuch bei Tips Linz verwiesen Georg Obereder, Obmann des oö. Papier- und Spielwarenhandels, und seine Stellvertreterin Gisela Gabauer auch auf die großen Herausforderungen für die Branche: „Der stationäre Handel ist massiv unter Druck“, appelliert Obereder, die Nahversorger wieder zu stärken.

Georg Obereder (r.), Obmann des oö. Papier- und Spielwarenhandels, und seine Stellvertreterin Gisela Gabauer (l.) zu Besuch bei Tips Linz, im Bild mit Karin Seyringer (Tips). (Foto: Tips)

„Mit der Aktionswoche von 10. bis 19. Oktober will der heimische Papierfachhandel auch auf das breit gefächerte Beratungs- und Dienstleistungsangebot der Branche aufmerksam machen“, so Georg Obereder, Obmann des Papier- und Spielwarenhandels in der Wirtschaftskammer (WK) OÖ. Und trotz Digitalisierung sei es für die Menschen immer noch schön, etwas Haptisches in der Hand zu halten, verweisen er und seine Stellvertreterin Gisela Gabauer auf die nach wie vor große Beliebtheit des analogen Kalenders, sei es der Taschenkalender, der Bildkalender als Wandschmuck oder der Schulkalender.

„Massiv unter Druck“

Dennoch seien der stationäre Handel und der Papierfachhandel „massiv unter Druck“. 275 Mitgliedsbetriebe hat die oö. Fachgruppe Papier- und Spielwarenhandel aktuell noch, 89 davon mit Papiereinzelhandel als Fachgeschäft, 58 im Großhandel mit Papier, Schreibwaren und Bürobedarf aktiv. Die Mehrzahl der Betriebe beschäftigt zwischen einem und fünf Mitarbeitern. Aktuell werden 80 Lehrlinge ausgebildet.

Die Zahl der Fachgeschäfte geht aber stetig zurück. „Wir tun alles, um dagegenzuwirken“, so Obereder.

Appell: Nahversorger wieder stärken

Auch wenn der heimische Fachhandel mit der Zeit geht und Online-Handel längst Realität ist: Ein besonders großes Problem sieht Obereder durch Online-Konkurrenz etwa aus China, „das ist komplette Wettbewerbsverzerrung. Hier muss die Politik etwas dagegen tun. Denn wenn es die regionalen Unternehmen nicht mehr gibt, fallen auch viele Jobs weg.“ Aktuelle Kaufzurückhaltung wird ebenfalls bemerkt.

Und einen großen Appell haben Obereder und Gabauer an Schulen und Lehrkräfte: „In den letzten Jahren hat sich der Trend entwickelt, dass Schulhefte Klassen- oder sogar Schulweise am regionalen Handel vorbei besorgt werden. Hier sollte der Händler vor Ort zumindest eingebunden, zumindest angefragt werden, wie dieser anbieten kann. Schulen haben hier eine große Verantwortung, ich appelliere, sich dieser bewusst zu werden, sonst wird sich der Trend zur Schließung noch verstärken. Es ist viel Herzblut, das hier drinsteckt. Wenn ein regionales Geschäft, der Nahversorger, mal weg ist, ist es unrealistisch, dass es wieder aufsperrt.“

„Wir sind das ganze Jahr über da, sind Spezialisten, bieten Service, es ist bitter, wenn das nicht so wahrgenommen wird“, ergänzt die Gallneukirchnerin Gisela Gabauer.

Tag des Kalenders geht auf 16. Jahrhundert zurück

Der „Tag des Kalenders“ geht auf Papst Gregor zurück, der im 16. Jahrhundert eine Reform des Julianischen Kalenders vorgenommen hatte. Trotz der Bestimmung eines Jahres mit 365,25 Tagen und der Einführung von Schalttagen gingen in 1.500 Jahren nicht weniger als zehn Tage verloren. Am 4. Oktober 1582 ließ Papst Gregor diese zehn Tage einfach entfallen. So folgte auf den 4. Oktober sofort der 15. Oktober. Dieser Tag wurde zum „Tag des Kalenders“ ernannt.

Mit der Aktionswoche rund um den Tag des Kalenders gibt’s für Käufer eines Kalenders bei teilnehmenden Papierfachhändlern Klebesticker als Geschenk dazu. Eine Liste der teilnehmenden Papierfachhändler ist auf www.papierundspiel.at zu finden.


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