Grenzgeschichten: Erinnerung an die Heimat Adalbert Stifters
Nach 1945 trafen sich oft Vertriebene aus dem Böhmerwald auf den Aussichtsbergen entlang der Grenze zur CSSR, um einige Blicke in ihre verlorene Heimat zu werfen.
Der Eiserne Vorhang verwehrte ab dieser Zeit jeglichen Grenzübertritt bei uns. Nach 1960 breitete sich dort der zum See aufgestaute Moldauflluss aus und deckte die Schandtaten der Verwüstungen zu.
Der Stifterobelisk, meinte man, könnte auch der Vernichtung zum Opfer gefallen sein, zumal seine Ansicht vom Wald verdeckt wurde. Der große Zustrom der Stifterverehrer und Vertriebenen in die Mühlviertler Böhmerwaldregion bewog 1952 Aigen zur Errichtung einer Nachbildung des Stifterdenkmales aus Holz. Dieses eroberte bald die Herzen der Besucher. In der Zeit von 1954 bis 1960 ergänzte die oö. Landesregierung die Erinnerung an Stifter mit dem Bau der Adalbert Stifter Jugendherberge oberhalb des provisorischen Holzattrappe.
Stein statt Holz
1962, anlässlich der 600-jährigen Wiederkehr der Markterhebung von Aigen ließen es sich die Verantwortlichen nicht nehmen, die Holzattrappe durch ein steinernes Monument zu ersetzen. Das Aussehen ist dem Original sehr ähnlich. Jenes auf dem Plöckenstein hat eine Höhe von 15 Metern, der neue Obelisk in Aigen jedoch nur 10,33 Meter.
Seit 1. Juni 1990 ist in der Gemeinde Klaffer der Zugang zum See und zum Stifterobelisk für Fußgänger und Radfahrer offen. In den ersten Monaten wurden von der damals noch bestehenden Zollwache rund 37.000 Grenzübertritte registriert.
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